Foto: Standard/Matthias Cremer
Wien - Der ehemalige Chef der Rewe-Diskontschienen Penny und Mondo, Ernst Schütz (48), sitzt nach einer Anzeige der Rewe Austria bei der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wegen Verdachtes auf Untreue in Untersuchungshaft. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin "Format". Schütz werde vorgeworfen, gemeinsam mit einem Partner überteuerte Werbeartikel für Penny erworben zu haben und sich die so lukrierten Gewinne mit diesem geteilt zu haben. Der Anwalt von Schütz bestreitet die Schadens-Vorwürfe.

Schaden von 3,4 Millionen Euro

Das Magazin beziffert unter Berufung auf den Ermittlungsstand der Wirtschaftsgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich den Schaden auf rund 3,4 Millionen Euro.

Bei Hausdurchsuchungen bei Schütz und seinem Partner seien siebzig Sparbücher im Gesamtwert von 2 Mio. Euro, sowie Goldbarren, Bargeld und eine Münzensammlung sicher gestellt worden. Für Schütz und seinen Partner gilt die Unschuldsvermutung.

Anwalt weist Vorwürfe zurück

Der Rechtsanwalt von Schütz, Gerald E. Gmoser, wies die Vorwürfe zurück. "Es gibt keine plausiblen Hinweise darauf, dass für Rewe ein Schaden entstanden ist", so der Anwalt gegenüber "Format". Die Werbeartikel seien deshalb teurer gewesen, weil sie von besonders hoher Qualität gewesen seien. "Schütz war jahrelang bei Rewe in hoher Position tätig und hatte angesichts von 6- bis 7-Tage-Wochen keine Zeit, sein Geld auszugeben. Deshalb ist er zu Vermögen gekommen", wird der Anwalt zitiert.

Corinna Tinkler, Sprecherin der Rewe Group Austria, stellte fest, dass Rewe von Anfang an eng mit den Behörden kooperiert habe und "um lückenlose Aufklärung bemüht ist". Man wolle vor allem verhindern, dass es in Zukunft zu solchen Fällen kommen könne. (APA)