Die Entscheidung, ob die Waggons des "Gletscherdrachen" der Standseilbahn Kaprun im technischen "RRRollipop-Museum" in Eggenburg (Bezirk Horn) ausgestellt werden, soll bis spätestens Winter 2006 geklärt sein. Bis dahin gelte es, sowohl mit Land, Architekten und Angehörigenvertretern eine pietätvolle Lösung zu finden. "Uns steht die Technik im Vordergrund, wir wollen nicht marktschreierisch agieren", sagte Museums-Obmann Herbert Wammerl am Donnerstag.

Er betonte, dass es sich bei den Waggons um den jenen des nahezu unversehrt gebliebenen Gegenzug der Standseilbahn handelt, und nicht um die ausgebrannte Garnitur der "Kitzsteingams", in der sich die Katastrophe am 11. Oktober 2000 ereignet hatte. Bis zur etwaigen Ausstellung würden noch mehrere Gespräche geführt werden. "Der Zug soll würdevoll präsentiert werden", so Wammerl.

Abtransport

Zwei Waggons des intakten "Gletscherdrachen" der Standseilbahn Kaprun, wo im November 2000 durch einen Brand 155 Menschen ums Leben kamen, wurden Donnerstagnachmittag aus dem Depot der Struberkaserne in Salzburg auf zwei Tiefladern weggebracht. Die nicht verbrannte Gletscherbahn-Garnitur wird zunächst in eine Halle gebracht und soll dann in das niederösterreichische Museum übersiedeln.

Bei der nicht verbrannten Gletscherbahn-Garnitur wurden ab Montag verwertbare Teile von Unbrauchbaren getrennt: Die noch verwendbaren Komponenten wie Achsen, Räder, Elektrik und Hydraulik wurden ausgebaut, alles, was nicht wiederverwertbar ist, wurde von einer Tiroler Entsorgungsfirma entsorgt. Die Kosten von 40.000 Euro bezahlt die Republik.

Kritik

Das Vorhaben erregt nun viele Gemüter - nicht nur in Niederösterreich. Kritiker sprechen von "Sensationslust", aber auch von "Pietät- und Geschmacklosigkeit". Jetzt sieht es so aus, dass der "Gletscherdrachen" vielleicht doch nicht nach Eggenburg kommt. Jedenfalls wird die Garnitur so lange in der Halle bleiben, bis die Museumsleitung eine Entscheidung getroffen hat, ob sie den "Gletscherdrachen" nun ausstellt oder nicht. (APA)