Brüssel - Einige Aussagen - beispielsweise aus dem täglichen NATO-Briefing:
  • NATO-Sprecher Jamie Shea: "Die NATO bedauert zutiefst den Tod von Zivilisten".
    Über den Piloten: "Er warf die Bombe in gutem Glauben, wie man das von einem guten Piloten eines demokratischen Landes erwarten darf."
  • Der italienischen General Giuseppe Marani, schien seine Stimme fast völlig verloren zu haben, als er zu erläutern versuchte, wie das Unheil geschah: "Der Pilot griff Militärfahrzeuge an."
    Journalisten-Fragen: "Also doch keine Zivilisten?"
    Marani: "Es war dann wohl ein Traktor. Aber als er angriff, meinte er, daß es Militärfahrzeuge waren."
  • US-Verteidigungsminister William Cohen äußerte vor einem Ausschuß des Senats sein "tiefes Bedauern" über den irrtümlichen Angriff. Zugleich kritisierte er die propagandistische "Ausbeutung" durch die jugoslawische Führung. "Es ist grotesk, wenn Herr Milosevic, der für so viele Greueltaten verantwortlich ist, von Greueltaten der NATO spricht", sagte Cohen. Bei einem so groß angelegten militärischen Unternehmen wie dem gegen Jugoslawien seien "Verluste nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich", fuhr Cohen fort.
  • Viele Fragen konnten die JournalistInnen nicht stellen - die Pressekonferenz war ungewöhnlich kurz.
  • Zugeben ist nicht einfach ...

    24 Stunden nach der irrtümlichen Bombardierung eines Flüchtlingskonvois im Kosovo auf der Straße zwischen Djakovica und Decane fand die NATO in Gestalt des Briten Shea Worte des Bedauerns. Die ganze Nacht hindurch hatte man die jugoslawischen Behauptungen zurückgewiesen und ausschließlich von militärischen Zielen gesprochen. Im Laufe des Donnerstag wurde der Fehler allmählich eingeräumt. 75 Menschen sollen serbischen Angaben zufolge gestorben sein.

  • Nach dem Zug (NATO: Zehn Tote, Belgrad: 14) nun der Flüchtlingskonvoi

    Es ist schon das zweite Mal in dieser Woche, daß eine Bombe das falsche Ziel zerstörte, nachdem am Montag irrtümlich ein Eisenbahnzug auf einer Brücke bombardiert worden war. Mindestens zehn Menschen waren nach westlichen Angaben ums Leben gekommen, nach jugoslawischer Darstellung mindestens 14.

(APA/dpa/red)