Belgrad/Podgorica - Die montenegrinische Polizei hat nach offiziellen Angaben die mutmaßlichen Attentäter des serbischen Oppositionspolitikers Vuk Draskovic festgenommen. "Wir haben die Tatwaffe, die Täter und wir wissen, wer den Auftrag gegeben hat", sagte der stellvertretende montenegrinische Innenminister Vuk Boskovic Freitag Abend im Staatsfernsehen in Podgorica. Er nannte dabei nach Meldungen der Nachrichtenagentur Beta aber keine Namen oder die Zahl der Festgenommenen. Die Polizei habe umfangreiche Massnahmen getroffen, die Täter, aber auch die Auftraggeber seien identifiziert worden, sagte Boskovic. Er erklärte, dass die Täter aus Serbien stammten und nach Montenegro gleich nach der Ankunft von Draskovic mit der Absicht, den Attentat vorzunehmen, angereist seien. Man habe Beweise, sagte Boskovic, der weitere Details für Samstag ankündigte, nachdem die festgenommenen Serben von Ermittlungsrichter angehört sein würden. Der letzte Nacht bei einem Anschlag in der montenegrinischen Adria-Küstenstadt Budva leicht verletzte Chef der oppositionellen Serbischen Erneuerungsbewegung (SPO), Vuk Draskovic, ist bereits aus dem Krankenhaus in Kotor entlassen worden. Nach Angaben des Parteisprechers Ivan Kovacevic wurde Draskovic durch zwei Schüsse am Kopf und am Ohr verletzt, als ein Unbekannter in der Nacht auf Freitag durch das Fenster des Ferienhauses feuerte, in dem sich der SPO-Chef aufhielt. Draskovic befinde sich "an einem sicheren Ort", erklärte Kovacevic gegenüber den Belgrader Sender "B2-92". Auch seien die Wunden nicht lebensgefährlich gewesen. "Wie kann es einem gehen, der binnen kurzer Zeit zum zweiten Mal zum Opfer eines Attentates geworden ist", meinte Kovacevic zur Frage über das Wohlbefinden des SPO-Chefs. Die Polizei in Budva hatte den Überfall auf Draskovic bestätigt. Bis in die Morgenstunden sind allerdings seitens der Polizei keine weiteren Angaben gemacht worden. Draskovic war im Oktober bei einem mysteriösen Verkehrsunfall unweit von Belgrad leicht verletzt worden. Vier SPO-Spitzenfunktionäre hatten dabei den Tod gefunden. Die Oppositionspartei hatte den serbischen Staatssicherheitsdienst eines Attentats bezichtigt. (APA)