Wer vor diesem Schild steht, hat bereits eine lange Reise hinter sich: um auf den Schafberg zu kommen, sollte man großzügig Wegzeit einplanen. Der 42B, der zum Schafbergbad (18., Josef-Redl-Gasse 2) hinauffährt, kommt weder besonders oft noch besonders pünktlich, braucht dafür dann aber umso länger.

derstandard.at

Oben angekommen merkt man, dass es nicht nur an der Anreise liegt, dass die Klientel des Schafbergbads eher jung ist: in den vier Becken auf verschiedenen Ebenen geht es durchaus laut und actionreich zu.

derstandard.at

In den Becken wird mehr geplanscht als ernsthaft Längen geschwommen...

derstandard.at

Wer Längen herunterbiegen will, muss sich vorher einprägen, wo im Becken Hindernisse platziert sind. Schon so manch einer hat sich laut einer Angestellten des Bades an den Betoninseln den Kopf gestoßen.

derstandard.at

Für Abenteuerlustige hat das Bad neben einem Sprungturm vor allem eine 102,2 Meter lange Riesenwasserrutsche zu bieten. Ganz abgesehen von der Rutschpartie ist an dem blauen Konstrukt...

derstandard.at

...auch der Ausblick über Wien nicht zu verachten.

derstandard.at

Neben der Wasserrutsche verfügt das Schafbergbad über eine weitere potentiell lärmsteigernde Beschäftigungsmöglichkeit: zum Quietschen gebracht werden am Trampolin nicht nur all jene, die kräftig abspringen, sondern auch Überraschte, die nicht damit rechnen, das Plastikbezug und Mittagssonne eine extrem heiße Kombination sein kann.

derstandard.at

Laut der Stadt Wien ist das Bad für bis zu 8.000 Personen ausgelegt. Wie groß der Erholungsfaktor bei Vollbesetzung wäre, sei dahingestellt, tatsächlich ist das Areal aber sehr weitläufig. Wer also nicht auf einen komplett ebenen Platz besteht, findet in den hinteren Teilen des Bades sicher ein ruhiges Fleckchen. Wer Schatten sucht, muß sich auch eher in Richtung Hang zurückziehen - die ebenen Liegeflächen sind großteils schattenfrei.

derstandard.at

In einem der hintersten Winkel des Bades finden sich auch Spielplatz mit Sandplatz und einem bunt verzierten Kleinkinderbecken.

derstandard.at

Auf den Schafberg reist man am besten selbst verplegt oder in Freibadbuffet-Laune. Verpflegungstechnisch bietet man im Bad nämlich nicht außergewöhnliches.

derstandard.at

Das Schafbergbad wurde bis Ender der Sechzigerjahre als privates Bad betrieben, bevor es dann von der Stadt Wien aufgekauft und zu einem Sommerbad umgebaut wurde.

Die Siebzigerjahre-Betonplatten der Kabinenbauten heizen sich in der Sonne ordentlich auf, Badeschlapfen sind für Schafbergbad-Besucher folglich eine überlegenswerte Invesititon.

derstandard.at

Wem nicht ohnehin schon heiß genug ist, der kann sich die Abstrahlung der Betonplatten zu Nutzen machen und auf den auf der Terrasse platzierten Liegen noch ein bisschen mehr rösten.

derstandard.at

Ihr Alter kann die Anlage am Schafberg zwar nicht leugnen, gut gepflegt und sauber ist das Bad allerdings. Im Schafbergbad der Stadt entfliehen kann man täglich bis 20.00 (Badeschluss: 19.30), die Tageskarte ohne Kabine oder Kästchen kostet 4,50 Euro (ermäßigt 3,50 Euro). (Johanna Scholz)

derstandard.at