Salzburg/Zürich - Im Multi-Kulti-Team von Red Bull Salzburg (Spieler aus elf Nationen stehen im Kader) befinden sich mit Johan Vonlanthen (20) und Remo Meyer (25) auch zwei Schweizer Kicker. Für dieses Duo ist das bevorstehende Zweitrunden-Duell der Champions-League-Qualifikation mit dem Schweizer Meister FC Zürich (Hinspiel am Mittwoch um 20:15 Uhr im Züricher Hardturm-Stadion) natürlich eine ganz besondere Prestigesache.

"Das ist ja fast wie ein Derby", erklärte Offensivmann Vonlanthen angesichts der besonderen Rivalität zwischen Österreich und den Eidgenossen. Bei der Verteilung der Chancen tut sich der schweizerisch-kolumbianische Doppelstaatsbürger, der am Mittwoch eine "Riesenstimmung" erwartet, schwer. "Im Gegensatz zur eingespielten Züricher Mannschaft sind wir erst im Aufbau. Aber international hat die Mannschaft noch keine Erfahrung. Das ist sicher ein Vorteil für uns", so "Joa", der auf international abgebrühte Salzburg-Routiniers wie Thomas Linke, Alexander Zickler, Niko Kovac oder Laszlo Bodnar verweist.

Viele kleine und wendige Spieler

"Zürich hat eine sehr spielstarke, taktisch disziplinierte und junge Mannschaft, die mit sehr vielen kleinen und wendigen Spielern gespickt ist", weiß Vonlanthen, der vor Salzburg in den Niederlanden bei NAC Breda engagiert war und die WM 2006 auf Grund einer Wadenverletzung auslassen musste. Vor allem auf die brandgefährlichen Stürmer Alhassane Keita (23/Guinea), der in zwei Runden vier Tore erzielt hat, und De Araujo Rafael (21/Brasilien) gelte es ganz besonders aufzupassen.

Im Gegensatz zu Vonlanthen ist Landsmann Remo Meyer derzeit nur Ergänzungsspieler. "Das wird ein sehr heißes Duell. Meiner Meinung nach befinden sich die Ligen in der Schweiz und in Österreich ziemlich auf gleicher Höhe", so der 25-Jährige, der im Sommer vom Walter-Schachner-Verein 1860 München nach Salzburg geholt wurde.

"Das ist für mich reine Tiefstapelei"

Dass die Salzburger in Züricher Expertenkreisen auf Grund ihrer Promi-Truppe und dem Red-Bull-Mega-Budget zum klaren Favoriten abgestempelt werden, kann der fünffache Schweizer Teamkicker nicht ganz nachvollziehen. "Das ist für mich reine Tiefstapelei. Sie haben sicher Respekt vor uns. Aber wer in der Schweiz Meister wird, muss eine gute Mannschaft haben." Meyer warnt auch vor den taktischen Finessen des FCZ-Trainer Lucien Favre: "Er ist ein gewiefter Taktiker, ähnlich wie unser Trainer Trapattoni."(APA)