Jerusalem/Beirut/Baalbek - Die schiitische Hisbollah-Miliz soll nach israelischen Geheimdienstinformationen Anschläge auf israelische Ziele im Ausland vorbereiten. Die radikal-islamische Organisation habe "Schläferzellen" im Ausland reaktiviert, zitierten am Montag mehrere Zeitungen den Leiter des israelischen Militärgeheimdienstes, General Amos Yadlin. Efraim Inbar vom Begin-Sadat-Zentrum für strategische Studien sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Hisbollah habe "Kapazitäten" auch außerhalb des Libanon.

"Sie haben in der ganzen Welt Agenten, besonders an der Grenze zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay", sagte der Fachmann. Die Hisbollah-Mitglieder dort hätten "Pläne mit Informationen über jüdische und israelische Ziele", auf die sie sofort zielen könnten. Der Anführer der Hisbollah, Hassan Nasrallah, "wird Israel sowie der gesamten arabischen und moslemischen Welt zeigen wollen, dass sie den Kampf fortführen können", mutmaßte Inbar.

Die Hisbollah steht im Verdacht, 1992 einen Selbstmordanschlag auf die israelische Botschaft in Buenos Aires verübt zu haben sowie im Jahr 1994 einen Anschlag auf eine jüdische Einrichtung in der Hauptstadt Argentiniens. (APA)