Foto: Institut für Pharmakognosie Uni Wien
Die aromatisch Pflanze mit den orange-gleben Blüten wird auch Bergwohlverleih genannt und gehört zur Familie der Korbblütler. Ihre Blütezeit ist von Mai bis August. Früher wurde der Arnika zauberhafte Wirkung zugesprochen, volkstümliche Namen wie Wolfsbanner oder Donnerwurz weisen darauf hin. Hildegard von Bingen war eine der ersten, die die heilende Wirkung dieser Pflanze erkannt hat.

Wirkungen

antimikrobiell (wirksam gegen Krankheitserreger) antiphlogistisch (entzündungshemmend) wundheilungs-fördernd

Stammpflanze

Arnica montana L. (Asteraceae)

Inhaltsstoffe

Sesquiterpenlaktone: 0,3-1 Prozent Helenalinoide: Pseudoguajanolide, vor allem Ester des Helenalins und Dihydrohelenalins mit niedrigen Fettsäuren. In den unterirdischen Organen (Radix Arnicae, in registrierten Präparaten nicht vorhanden) konnten bis jetzt keine Sesquiterpenlaktone gefunden werden.Weitere Inhaltsstoffe: Flavonoide (0,4-0,6 Prozent), ätherisches Öl (0,2-0,3 Prozent), Phenolcarbonsäuren, Cumarine. Verwendeter Pflanzenteil: Blütenköpfchen (Arnicae flos).

Therapeutisch relevante Wirkungen

Antiphlogistische (entzündungshemmende) Wirkung: Sesquiterpenlaktone der Arnika zeigen in verschiedensten pharmakologischen Entzündungsmodellen signifikante Effekte, in Tierversuchen konnte eine Ödemhemmung nachgewiesen werden.

Wirkung bei chronisch venöser Insuffizienz mit Stauungszeichen: Arnikatinktur verbesserte in einer placebokontrollierten Studie sowohl subjektive Beschwerden als auch objektive Parameter der Patienten.

Weitere Wirkungen

Antimikrobielle Wirkung: Die Sesquiterpenlaktone zeigen ein breites Wirkungsspektrum, vor allem gegen grampositive Bakterien, auch antifungische Wirkungen konnten nachgewiesen werden. Atemanaleptische Wirkung und Wirkung auf das Herz: Arnikasesquiterpenlaktone beschleunigen und vertiefen die Atmung und fördern die Herztätigkeit. Nach einer primären Blutdrucksenkung wurde sekundär eine Steigerung des Blutdrucks beobachtet.

Unerwünschte Wirkungen

Äußerlich: allergene Kontaktdermatitiden mit Bläschenbildung bis zur Nekrotisierung; das Nutzen-Risiko-Verhältnis scheint einen Einsatz bei geschädigter Haut nicht zu rechtfertigen. Innerlich: nach Applikation unverdünnter Tinktur Irritationen durch örtliche Reizwirkung auf Schleimhäute; resorptive Vergiftungserscheinungen: Schwindel, Zittern, Erhöhung der Körpertemperatur, Beschleunigung und Unregelmäßigkeiten des Herzschlages, Atemstörungen, zunehmende Lähmung und Kollaps; nach Einnahme von 70 Gramm Arnikatinktur wurde ein Todesfall beobachtet. Kontraindikation: Arnikazubereitungen sind bei Überempfindlichkeit gegen Pflanzen aus der Familie der Korbblütler kontraindiziert!

Wissenschaftlich belegte Indikationen

Äußerlich: bei Verletzungs- und Unfallfolgen, z. B. Hämatomen, Prellungen, Quetschungen; bei rheumatischen Muskel- und Gelenksbeschwerden, Entzündungen als Folge von Insektenstichen. Innerlich: Wegen der möglichen schweren Nebenwirkungen bei Überdosierung ist eine innerliche Applikation nicht zu empfehlen.

Empfohlene Dosierung

Äußerlich: Aufguss: 2 Gramm Droge auf 100 ml Wasser zur Bereitung von Umschlägen. Tinktur: gebräuchliche Einzeldosis: 0,5-1 Gramm; für Umschläge 3-10fach verdünnt, für Mundspülungen zehnfach verdünnt; Salben mit max. 25 Prozent Tinktur. (red)