Beirut - Im Libanon haben mit der Hisbollah-Miliz kooperierende Sicherheitskräfte offenbar rund 50 Menschen festgenommen, denen Spionage für Israel vorgeworfen wird. Mindestens 36 Verdächtige seien in den vergangenen Tagen im östlichen Bekaa-Tal und im Süden des Landes abgeführt worden, hieß es von Vertretern der Sicherheitskräfte am Mittwoch. Bis zu 15 weitere mutmaßliche Informanten wurden den Angaben nach in Beirut festgenommen. Einige hätten ihre Zusammenarbeit mit Israel bereits zugegeben.

Hilfe bei der Ortung von Angriffszielen

In der Hauptstadt und deren südlichen Vororten waren schon in der vergangenen Woche mehr als 20 Verdächtige abgeführt worden. Einigen von ihnen wurde vorgeworfen, der israelischen Armee bei der Ortung von Angriffszielen im Libanon geholfen zu haben. Aus Sicherheitskreisen verlautete nun, die Festnahmen gingen nach wie vor weiter.

Die inzwischen seit gut zwei Wochen andauernden Kämpfe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz waren durch die Entführung zweier israelischer Soldaten im Grenzgebiet beider Staaten ausgelöst worden. Inzwischen sind bei den Gefechten hunderte Menschen ums Leben gekommen. Die internationale Staatengemeinschaft forderte am Mittwoch bei einer Nahost-Konferenz in Rom einen "dauerhaften und nachhaltigen" Waffenstillstand, aber keine sofortige Waffenruhe. (APA/Reuters)