Immunschwäche beherrschbar
Die Problematik ergibt sich einfach daraus, dass die Zahl der
Neuinfektionen mit HIV in Österreich konstant ist - nach manchen
Aussagen in jüngerer Vergangenheit sogar wieder angestiegen ist.
Gleichzeitig haben die modernen Therapien aber die
Immunschwächekrankheit langfristig beherrschbar gemacht.
Vereinfachte Therapiemethoden
Ein Trend in der Aids-Therapie ist die Vereinfachung der
Behandlung. In den USA ist vor kurzem ein Medikament zugelassen
worden, das drei Wirksubstanzen in sich vereint. Dadurch sollen die
Betroffenen nicht mehr viele verschiedene Arzneimittel - womöglich
auch noch zu unterschiedlichen Zeiten und unter unterschiedlichen
Einnahmemodalitäten - schlucken müssen.
Entstehung von Resistenzen
Brigitte Schmied: "Das hat zweifellos Vorteile. Doch auf der
anderen Seite könnte es auch so sein, dass Patienten die Einnahme
einer einzigen Tablette leichter vergessen als die Anwendung mehrerer
Arzneimittel. Die Patienten sollten ja zumindest 95 Prozent ihrer
Medikamente so einnehmen, wie sie verschrieben wurden." Sonst droht
nämlich die Entstehung von Resistenzen, was zu einem folgenschweren
Fehlschlag der Behandlung führen kann.
Fettstoffwechselprobleme geringer
Trotzdem gibt es viele Bestrebungen, die Aids-Therapie einfacher
und verträglicher zu machen. So werden in Toronto
neue Medikamente präsentiert werden, die weniger häufig zu
Fettstoffwechsel- bzw. Fettspeicherproblemen (Lipodystrophie) führen
sollen. Für manche Patienten könnte im Gegensatz zu dem Dogma der
Kombinationstherapie mit verschiedenen Wirkstoffen auch eine
Monotherapie mit nur einer Substanz möglich sein.
Besser verträglich
Und schließlich war
Österreich das erste Land der Welt, in dem eine Kombination zweier
Wirksubstanzen (Lopinavir und Ritonavir/Protease-Inhibitoren) nicht
mehr als Kapseln, sondern als Tabletten erhältlich wurde. Die Wiener
Expertin: "Die Tabletten müssen nicht mehr gekühlt aufbewahrt werden.
Sie müssen auch nicht mit dem Essen eingenommen werden und sind
offenbar verträglicher."
Aufklärung in Schulen