Nach dem Giftmüll-Fund in Wien-Simmering lässt die Stadtverwaltung nun die gefährlichsten Abfälle entsorgen. Umweltstadträtin Ulli Sima habe zudem bereits gestern, Donnerstag, einen Wachdienst an den Fundort beordert, so ihr Sprecher. Damit wolle man verhindern, dass die giftigen Substanzen in falsche Hände geraten.

"Ganz Wien weiß jetzt, dass dort gefährliche Abfälle gelagert sind", so der Sprecher: "Wir haben befürchtet, dass jemand auf die Idee kommt, dort einzusteigen, zu zündeln oder etwas umzuschütten." Das Wachpersonal sei daher rund um die Uhr an Ort und Stelle, und in den kommenden Tagen werde man jene Substanzen, die ein Gefährdungspotenzial darstellten, abtransportieren.

Der betreffende Giftmüll werde dann ordnungsgemäß von den städtischen Entsorgungsbetrieben in Simmering entsorgt. Dies ändere allerdings nichts an der Verpflichtung des Liegenschaftseigentümers dazu. "Wir werden alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um uns das Geld vom Zuständigen zurückzuholen", betonte der Sprecher der Stadträtin.

Global 2000 begrüßt Aktion

Global 2000 begrüßte die Entsorgung: "Wenn die Stadt Wien ihre Ankündigung umsetzt und das Betriebsgelände nun endlich räumt, hat die Aktion von Global 2000 dazu geführt, dass die akute Bedrohung der umliegenden Bevölkerung fürs Erste gebannt ist", so Pressesprecher Andreas Baur. "Wir stellen der Stadt Wien die uns vorliegenden Informationen selbstverständlich zur Verfügung."

Die Umweltorganisation forderte "uneingeschränkte Transparenz" bei der Räumung des Geländes und der Entsorgung. So etwa Zugang zu allen Räumen der ehemaligen Entsorgungsfirma, in denen Abfälle gelagert sind, eine detaillierte Inventarisierung der vorhandenen Giftbestände im Beisein von Global 2000 und zu jedem wegtransportierten Gebinde eine transparente und lückenlose Dokumentation über Inhalt. (APA)