Wien - Abseits vom Eignungstest für das Medizin-Studium (EMS) für Studienwerber haben Studenten an der Medizin-Uni Wien auch mit anderen Problemen zu kämpfen. Da für den zweiten Studienabschnitt mit Kleingruppen-Unterricht nur 600 Studenten zugelassen sind (520 Human- und 80 Zahnmedizin), müssen immer wieder Studenten, die den ersten Abschnitt erfolgreich hinter sich gebracht haben, ein Jahr "stehen". Für den Herbst befinden sich bereits jetzt 224 Studenten auf der Warteliste, auf Grund eines weiteren Prüfungstermins im September könnten noch welche dazukommen.

Ein Jahr verloren

Diese Studenten können zwar an der Universität Wahlfächer absolvieren, die etwa für die Studienbeihilfe anrechenbar sind, verlieren aber trotzdem ein Jahr. Erst für das Wintersemester 2007/08 haben sie einen fixen Platz.

Kleingruppen aufstocken

Die Hochschülerschaft an der Medizin-Uni fordert einen raschen Abbau der Warteliste. Die Vorsitzende der Studentenvertretung, Jenny Bruni, kann sich im APA-Gespräch etwa vorstellen, dass die Kleingruppen im zweiten Abschnitt von zehn auf zwölf Personen aufgestockt werden.

"Nachzügler"

An der Medizin-Uni erklärt man sich auf APA-Anfrage die lange Warteliste mit den vielen "Nachzüglern" im System, die zwar schon zum Teil 2002 ihr Studium aufgenommen, den ersten Abschnitt aber erst jetzt absolviert haben. Außerdem hätten sich bei der entscheidenden "Summativ integrierten Prüfung 1" (SIP 1) auf Grund der Auflage eines Fragenkatalogs die Ergebnisse stark verbessert.

Neue Beschränkung

Generell sei das Problem der Warteliste vor allem deshalb entstanden, weil die Uni vor der Einführung der Zugangsbeschränkungen mehr Personen zulassen habe müssen als sie eigentlich Plätze gehabt habe. Mit der aktuellen Beschränkung, die durch den EMS überhaupt nur mehr 740 Studienanfänger in den ersten Abschnitt lässt, rechnet man mit dem Abbau der Warteliste innerhalb von zwei bis drei Jahren. (APA)