Augustin Calleri sinkt in der Kitz-Arena nach gewonnenen Finale in den Sand.

Kitzbühel - Agustin Calleri ist der neue Sandplatz-König von Kitzbühel. Der 29-jährige Südamerikaner gewann am Sonntag das rein argentinische Finale des mit 646.250 Euro dotierten Generali-Tennis-open gegen Juan Ignacio Chela 7:6 (9),6:2,6:3. Nach einem umkämpften ersten Satz drückte die Nummer 59 der Tennis-Weltrangliste dem Spiel den Stempel auf, entschied die Durchgänge zwei und drei schlussendlich klar für sich. Nach 2:24 Stunden verwertete Calleri seinen zweiten Matchball und durfte sich über den Siegerscheck von 110.600 Euro freuen.

Es war erst Calleris' sein zweiter Turniersieg auf der ATP-Tour, seinen einzigen Finalerfolg hatte der Rechtshänder in Acapulco 2003 gefeiert. Die Nummer neun des Turniers war als klarer Favorit ins Endspiel gegangen, hatte in Gaston Gaudio (ARG/Sieger 2005) und Fernando Verdasco (ESP) im Viertel- bzw. Halbfinale die Finalisten des Vorjahres aus dem Bewerb geworfen. 2005 war Calleri in Kitzbühel nach einer verletzungsbedingten Aufgabe noch in der ersten Runde gescheitert. Mit dem Erfolg in Tirol entschied Calleri im "head-to-head" gegen den 26-jährigen Chela das vierte Duell in Folge für sich.

Die beiden Südamerikaner vertrauten zunächst auf ihre Aufschlag-Spiele, bis zum Stand von 4:4 brachten beide ihre Games durch. Danach breakte Calleri seinen Kontrahenten zum 5:4, gab die Führung aber sofort wieder ab. Im umkämpften Tiebreak vergab zunächst Chela zwei Satzbälle, Calleri nutzte nach knapp einer Stunde ebenfalls erst seinen dritten zum 11:9.

Chela hatte vor allem mit seiner Rückhand Probleme und produzierte viele unerzwungene Fehler. Calleri, durch den Gewinn des ersten Satzes sichtbar motiviert, dominierte nun das Spiel, sein Gegner brachte die ersten beiden Spiele nur mit Mühe durch. Beim Stand von 3:2 war es schließlich soweit, Calleri stellte per Break auf 4:2. Bis zum 6:2 dauerte es danach nicht mehr lange, Chela machte im ganzen zweiten Satz nur 15 Punkte. Auch im entscheidenden dritten Satz wiederholte sich das nun einseitige Duell, der spätere Sieger nahm Chela den Aufschlag zum 4:2 ab und verwertete nach 2:24 Stunden seinen zweiten Matchball zum 6:3. Es war der dritte Sieg eines Argentiniers in den vergangenen vier Jahren.

"Es ist fantastisch, hier meinen zweiten Titel zu gewinnen", meinte Calleri. "Es ist immer hart, gegen Chela zu spielen und heute war es eine wirkliche Schlacht. Aber ich war konzentriert und selbstbewusst, das hat am Ende den Unterschied ausgemacht."

Einen österreichischen Erfolg hatte es zuvor im Doppelfinale gegeben. Der Kärntner Stefan Koubek und sein deutschen Partner Philipp Kohlschreiber, die nur dank einer Wild Card in den Bewerb gekommen waren, fegten im Finale das österreichisch-tschechische Duo Oliver Marach/Cyril Suk mit 6:2,6:3 vom Platz. Koubek sorgte mit seinem ersten Doppeltriumph auf der ATP-Tour zugleich für den ersten rot-weiß-roten Doppelerfolg in der 61-jährigen Geschichte des Kitzbüheler Turniers.

"Wir sind ohne Druck in das Doppel gegangen und haben uns von Runde zu Runde gesteigert. Wir haben in den Matches viel Spaß gehabt und das hat sich auch in den Resultaten niedergeschlagen. Für mich war der Doppelbewerb eine ideale Möglichkeit, um Matchpraxis zu sammeln", meinte der Villacher, der nur als Nummer 380 der Doppel-Weltrangliste in das Generali open gegangen war. Für den Steirer Oliver Marach setzte es im dritten Doppelfinale auf der ATP-Tour die dritte Niederlage. Der Grazer hatte heuer bereits die Endspiele in Pörtschach und Bastad verloren. (APA)