Wien - Die ÖVP hat sich am Montag gegen Einschränkungen für den Lkw-Verkehr in den Wiener Innenbezirken ausgesprochen. Verkehrssprecher Wolfgang Gerstl und Wirtschaftssprecher Fritz Aichinger verwiesen dazu in einer Pressekonferenz auf eine Studie im Auftrag der Stadt Wien. Demnach machen dort große Fahrzeuge über 3,5 Tonnen nur 20 Prozent des Lkw-Verkehrs aus. Durchzugsverkehr sei kaum vorhanden.

Begonnen hatte die Debatte vor rund eineinhalb Jahren, als die Bezirke Alsergrund und Neubau Fahrverbote für schwere Lkw forderten. Als es dann zu ähnlichen Diskussionen in Mariahilf und der Josefstadt kam, ließ Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (S) eine Machbarkeitsstudie für die Bezirke 6, 7, 8 und 9 durchführen. Laut ÖVP liegen die Ergebnisse seit einigen Monaten vor, wurden aber nicht veröffentlicht.

Großteil der Liefertätigkeiten mit Fahrzeugen unter 3,5 Tonnen

Die wichtigsten Ergebnisse laut Gerstl: Der Großteil der Liefertätigkeiten wird bereits mit Fahrzeugen unter 3,5 Tonnen durchgeführt. "Die Wirtschaft hat bereits auf die beengte Situation in den Bezirken und die kleineren Sendungsgrößen reagiert", so der Verkehrssprecher. Dazu komme, dass es im 6. Bezirk so gut wie keinen Durchgangsverkehr gebe. In den anderen Bezirken liegt der Anteil jener Fahrten, die nicht Ziel- oder Quellverkehr sind, zwischen drei und neun Prozent.

Die wirklich großen Lkw stammten vor allem von den Lebensmittel-Handelsketten. Rund 150 davon sind täglich unterwegs. Die betroffenen Firmen seien aber "Hardliner", so Gerstl. Sollte es für sie zu Fahrverboten kommen, drohten sie mit Absiedlungen an Standorte an der Peripherie.

Aichinger warb um Verständnis für die Lieferanten: "Kein Lkw fährt freiwillig oder mutwillig in die Bezirke hinein. Es ist einfach notwendig." Der Wirtschaftssprecher forderte die Schaffung von Sammelladezonen in Geschäftsstraßen, das Öffnen der Busspuren für bestimmte Lieferanten, flexiblere Lieferzeiten in den Fußgängerzonen und die Umsetzung von Logistikkonzepten für die Belieferung des Handels. (APA)