Umweltexperten haben nun davor gewarnt, dass durch die globale Erwärmung zwölf der berühmtesten Nationalparks massiv gefährdet wären. "Die Naturschutzgebiete könnten zukünftigen Generationen nicht mehr als Erholungsziele zur Verfügung stehen", lautet der Tenor der Studie der Rocky Mountain Climate Organization.
Höhere Temperaturen und weniger Niederschläge
Betroffen davon sind der Glacier National Park in Montana, die kalifornischen Parks Yellowstone, Yosemite, Death Valley und Golden Gate, Grand Teton in Wyoming, Glen Canyon in Arizona und Utah, Mount Rainier und North Cascades in Washington, Mesa Verde und Rocky Mountain Peaks in Colorado sowie Bandelier in New Mexico.
Höhere Temperaturen und weniger Niederschläge gehören zu den größten Bedrohungen der Naturlandschaften und ihrer Flora und Fauna. Die selteneren Niederschläge fördern zudem die Brandgefahr. Die Buschbrände könnten die Parks sehr rasch zu Sperrgebieten für Besucher werden lassen.
"Die Klimaänderungen durch die Umweltverschmutzung stellen die größte Bedrohung für unsere Parks dar", so der Studienautor Stephen Saunders, Präsident der Rocky Mountain Climate Organization. "Wir haben in unseren Untersuchungen festgestellt, dass die Gefahr besteht, dass wir unsere Nationalparks zu Tode verschmutzen."
Zerstörung bereits sichtbar
Tatsächlich sind die Spuren der Zerstörung schon evident: Der Rückgang der Gletscher in den Nationalparks Glacier, Mount Rainier und North Cascades sowie der Borkenkäferbefall der Pinien des Yellowstone Parks werden mit der Klimaerwärmung in Verbindung gebracht. Wenn die Bäume die geänderten klimatischen Bedingungen nicht überleben, gefährden sie auch die Grizzly-Bären, die die großen Zapfen zum Überwintern brauchen.
Die ohnehin trockenen und heißen Wüsten- und Halbwüsten-Parks wie etwa Mesa Verde oder Zion könnten durch eine noch stärkere Erwärmung zu Glutöfen werden, die von den Besuchern aufgrund der unwirtlichen Bedingungen gemieden werden. Für die Flora bedeutet dies den sicheren Tod, da sie unter diesen Bedingungen nicht überleben können. "Die natürlichen Lebensräume waren seinerzeit zusammenhängend und Arten konnten so zu- und abwandern.
Nun gibt es allerdings große Abstände dazwischen", meint Stuart Pimm, Umweltwissenschaftler an der Duke University in Durham/North Carolina, der nicht an der Studie mitarbeitete. "Nationalparks wurden zu Inseln, die von menschlich bebautem Land umgeben sind. Daher können Arten nicht mehr wandern", so der Experte. Wissenschaftler hatten auch bei den großen Nationalparks in den tropischen Regenwäldern immer wieder kritisiert, dass das Fehlen von Korridoren zu einer Verringerung der Biodiversität führe.
Gegenmaßnahmen möglich