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AP Photo/Microsoft, Robert Sorbo
Wie aus dem Analysten-Treffen der letzten Woche noch hervorging, gestand sich Microsoft schwere Fehler in der Entwicklung von seinem nächsten Betriebssystem Windows Vista ein.

Überfordert

CEO Steve Ballmer räumte in seiner Rede ein, sein Unternehmen hätte sich schlichtweg zuviel vorgenommen und somit sogar Zeitweise das gesamte Projekt zum Stillstand gebracht. Man wollte alle entscheidenden Aspekte des Systems gleichzeitig überarbeiten und habe sich schlussendlich die Unrealisierbarkeit dieses Vorhabens eingestehen müssen.

Zu viel auf einmal

Überhastet sei man an die Integration von Innovationen herangegangen, ohne dabei auf die individuelle Entwicklung der einzelnen Funktionen zu achten. Laut Ballmer, habe der Konzern viel aus dieser scheren Zeit gelernt und er sei sich sicher, dass man in Zukunft nicht dieselben Fehler wieder begehen wird.

Rückblick

Anschließend blickte er noch auf Erfolgsgeschichte Microsofts zurück und versicherte den anwesenden Finanzanalysten, noch nie bei einem größeren Projekt versagt zu haben. Weniger aussichtsreiche Projekte habe man allesamt schon in frühen Entwicklungsstadien fallen gelassen. Als Beispiel für ein solches Projekt nannte er "Bob", ein Programmpaket das unter einer einheitlichen Oberfläche eine intuitive Bedienbarkeit für Windows ermöglichen hätte sollen.

Ausblick

Künftig wolle Microsoft neue Versionen und Updates seines Betriebssystems rascher und in kleineren Abständen auf den Markt bringen, auch wenn dabei auf die ganz großen Fortschritte verzichtet werden muss, so Ballmer.

Personelle Umstrukturierungen

Per E-Mail hat Microsoft seinen Mitarbeitern mitgeteilt, dass es weitere personelle Veränderungen im Konzern geben wird. Diese sollen sich vor allem auf die Arbeit an den Nachfolgern von Windows Vista auswirken. Die wohl tiefgreifenste Änderung ist die Neubesetzung der Stelle von Microsoft-Urgestein Brian Valentine, dem bisherigen Chef der Windows-Entwicklung.

19 Jahre bei Microsoft

Valentine ist bereits seit 19 Jahren bei Microsoft tätig und hatte seit 1998 die Entwicklung von Windows inne. Der Manager, der unter seinen Mitarbeiter sehr beliebt gewesen sein soll, wurde nun zusammen mit Jim Allchin für die zahlreichen Produktverschiebungen verantwortlich gemacht, die während ihrer Amtszeit als Leiter der Windows-Division auftraten. Wie es nun von Seiten Microsofts heißt, wird Valentine nach dem Produktionsbeginn des neuen Betriebssystems in einen anderen, bisher ungenannten Unternehmensbereich von Microsoft wechseln. Bis es soweit ist, wird Valentin von Jon DeVaan unterstützt, der die Entwicklung von Windows voranbringen soll.(red)