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Hamburg - Der serbische Oppositionsführer Vuk Draskovic hat den jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic für den Anschlag auf sich verantwortlich gemacht. Gegenüber der Zeitung "Welt am Sonntag" sagte Draskovic: "Mir geht es wie Salman Rushdie, der von (dem iranischen Ajatollah) Khomeini zum Abschuss freigegeben wurde. Mich verfolgt unser Khomeini, Slobodan Milosevic", sagte Draskovic. Milosevic habe die Attentäter nach Montenegro in den Urlaubsort von Draskovic geschickt: "Sie sind mit dem festen Plan gekommen, mich zu töten. Es sind dieselben, die schon im vergangenen Oktober versucht haben, mich umzubringen. Formell haben das Attentat sicher die Generäle des Sicherheitsdienstes angeordnet. Ohne Zustimmung von Slobodan Milosevic hätten sie das aber nicht tun können". Das Belgrader Regime habe bereits sechs Anschläge auf sein Leben unternommen, behauptete Draskovic: "Unser Staat befindet sich in den Händen von Mördern. Es herrscht ein Terrorregime. Serbien ist der Irak des Balkans". Der umstrittene Führer der Serbischen Erneuerungsbewegung (SPO) entging in der Nacht auf Freitag einem Anschlag nur knapp. Auch im vergangenen Oktober unternahm das Regime nach Draskovic' Aussagen einen Anschlagsversuch gegen ihn. Er gilt innerhalb der zerstrittenen serbischen Opposition wegen seines Charismas als jener Politiker, der Milosevic am ehesten gefährlich werden könnte. (APA/dpa)