Constantia Packaging hält derzeit 40 Prozent an der Alu-Schmelze in Ranshofen. Das Unternehmen hat ursprünglich sowohl Interesse an den 40 Prozent von AMAG-Generaldirektor und -Miteigentümer Klaus Hammerer angemeldet als auch an jenen 20 Prozent, die derzeit von den Mitarbeitern der AMAG gehalten werden. Als Wert für die gesamte AMAG wurden in den Medien 400 bis 700 Mio. Euro kolportiert. Constantia-Prokurist Schneeweiß wollte dies nicht kommentieren. Constantia habe noch keine Buchprüfung (Due Diligence) durchgeführt. Daher könne man zum fairen Unternehmenswert (Fair Value) "nichts Definitives sagen".
Constantia größter Kunde
Constantia Packaging ist nach eigenen Angaben der größte Kunde der AMAG. Das Aluminium wird bei Constantia zu Folien für Nahrungsmittelverpackungen gewalzt. Durch eine Übernahme könne sich der Konzern zwar nicht wirklich vor den Rohstoffkosten absichern, denn wenn die Bauxit-Preise steigen, werde die AMAG das auch in Zukunft an die Constantia weitergeben müssen. Dennoch will der Verpackungskonzern mit der Kontrolle über die AMAG seinen Rohstoffbezug verbessern. Große Aluminium-Konzerne stellten auch das Constantia-Endprodukt her. Würde die AMAG als Lieferant ausfallen, müsste Constantia bei Konzernen Rohstoffe zukaufen, die gleichzeitig beim Endprodukt mit ihr konkurrieren, heißt es im Unternehmen.
Chance auf großen Wachstumsschritt
Vor allem sieht Constantia Packaging in der Übernahme eine Chance auf einen großen Wachstumsschritt und ein mögliches drittes großes Standbein. Das börsenotierte Unternehmen würde durch die Übernahme sein Umsatzvolumen um rund drei Viertel steigern. Während Constantia Packaging im vergangenen Jahr knapp eine Mrd. Euro umgesetzt hat, dürften es bei der AMAG nach 722 Mio. Euro 2005 heuer angesichts der steigenden Alu-Preise schon rund 800 Mio. Euro werden. Constantia beschäftigt weltweit derzeit 6.000 Mitarbeiter, zusammen mit der AMAG wären es dann rund 7.500.