Die Fusionsgespräche des französischen Mischkonzerns Vivendi mit seiner Fernsehtochter Canal Plus und der kanadischen Medien- und Getränkegruppe Seagram sind offenbar schon weit fortgeschritten. Vivendi erkärte am Sonntag in Paris, die Verhandlungen seien im Endstadium und könnten bereits in der kommenden Woche zu einem Abschluss führen. Am Montag werde jeder der Konzerne eine Vorstandssitzung abhalten, in deren Anschluss es aber keine Mitteilungen geben werde. Sollte es eine Einigung zu einer Allianz der drei Konzerne kommen, werde am Dienstagvormittag Ortszeit eine Pressekonferenz in Paris anberaumt, hieß es. Bis dahin gebe es keine weitere Mitteilung. Vivendi, Canal Plus und Seagram hatten erst in der vergangenen Woche mitgeteilt, in Verhandlungen über eine Kooperation oder die Zusammenlegung von Geschäften zu stehen. Seagram-Chef Edgar Bronfman hatte am Freitag in einem Interview angekündigt, es sei eine Fusion der Konzerne durch die Übernahme von Seagram durch Vivendi geplant. Das neue Unternehmen solle den Namen Vivendi Universal tragen und werde bei einem Jahresumsatz von etwa 65 Milliarden Dollar (72,7 Mrd. Euro/1.000 Mrd. S) einen Börsenwert von rund 100 Milliarden Dollar haben. Vivendi-Chef Jean-Marie Messier werde den Fusionskonzern leiten, Bronfman, dessen Familien mit einem Aktienanteil von rund acht Prozent größter Anteilseigner werde, solle die Nummer Zwei der neuen französisch-kanadischen Gruppe werden. Vivendi ist in den Sparten Medien-, Versorgung- und Telekommunikation tätig und hält die Hälfte am börsennotierten Pay-TV-Sender Canal Plus. Seagram bietet verschiedenen Getränkemarken an und betreibt zahlreiche Musik- und Filmproduktionsgesellschaften, darunter auch die bekannten Universal-Studios. (APA/Reuters)