Warschau - Polnische Ermittler haben in der Ukraine Gräber von polnischen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Überreste von Uniformen und andere Teile wiesen darauf hin, dass es sich um Gräber von rund 3.500 polnischen Soldaten handeln könne, die von den Sowjets in der Ukraine festgehalten wurden und 1940 spurlos verschwanden, zitierte die polnische Nachrichtenagentur PAP am Dienstag den Leiter der von der Regierung ernannten Ermittlungskommission, Andrzej Przewoznik. Die Gräber befinden sich in Bykownia nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Gestützt auf den Hitler-Stalin-Pakt hatte die Sowjetunion am 17. September 1939 die polnischen Ostgebiete angegriffen. Dabei nahm die Rote Armee rund 22.000 Offiziere und Soldaten gefangen. Auf Befehl Stalins wurden sie anschließend getötet. Ort der Hinrichtungen waren vor allem der Wald von Katyn in Russland und Charkow in der Ukraine. Die Sowjetunion machte lange Zeit Hitler für die Tötungen verantwortlich. Erst der damalige sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow gestand im April 1990 die Verantwortung der Sowjetunion für das Massaker ein. (APA)