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Wien - Der österreichische Möbelhandel hat im Vorjahr neuerlich Umsatzzuwächse erzielt. Der Umsatz sei nominell um 2,9 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro gestiegen, geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Marktanalyse der RegioPlan Consulting hervor. Für heuer wird ein weiteres Umsatzplus um 2,5 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro prognostiziert.

Umsatzzuwächse im Möbelhandel werden vor allem mit Zusatzsortimenten erzielt. Der Anteil der Raumausstattung wie Spiegel, Vasen und Vorhänge, sowie Gläser, Zimmerpflanzen und Heimtextilien ist bereits so groß wie der für die klassische Wohnungseinrichtung und liegt bei etwa 40 Prozent, heißt es in der Studie weiter. Insgesamt geben die Österreicher laut Studie für die dekorative Ausstattung ihrer Wohnung mit 300 Euro pro Jahr etwa gleich viel aus wie fürs Reisen.

Expansion

Die massive Expansion in Österreich sei vorbei, der österreichische Markt sei für neue Standorte kaum noch interessant, heißt es in der Studie. Dennoch werde im Möbelhandel heftig expandiert. Die österreichische Lutz-Gruppe wurde etwa durch die Übernahme der deutschen Mann Mobilia weltweit zur Nummer zwei hinter Ikea. Kika/Leiner hat neben Osteuropa auch den fernen Osten im Visier. 2007 soll ein Kika als Franchise-System in Saudi Arabien eröffnet werden, so die Studie. Weitere Möbelhäuser seien auch im Oman und Ägypten geplant.

Die drei großen Filialisten Kika/Leiner, Lutz und Ikea beherrschen laut Studie 65 Prozent des Möbelhandels in Österreich - mit steigender Tendenz. Kika/Leiner führt laut RegioPlan am österreichischen Markt weiterhin vor Lutz und Ikea. An vierter Stelle der Top fünf Filialisten nach Umsatz steht bereits der erste Möbeldiskonter (Dänisches Bettenlager). Lutz ist dabei mit den meisten Outlets vertreten, Kika/Leiner weist den höchsten Verkaufsflächenanteil auf und beim Umsatz pro Outlet geht Ikea als Sieger hervor.

Kleine leiden unter Preisschlacht

Kleinere Möbelhändler können besonders bei der "Preisschlacht" der drei "Großen" nicht mithalten, heißt es in der Studie. Doch auch die nicht filialisierten Geschäfte hätten sich behauptet, zumal der Markt für hochpreisige Möbel wieder im Kommen sei und die Kunden immer anspruchsvoller würden, hieß es.

Als erfolgreichste Einkaufsverbände führt Garant (Möbel) vor VKG (Küchen) und WohnUnion (Wohnaccessiores). Garant hat die meisten Outlets und weist den größten Verkaufsflächenanteil auf. Beim Quadratmeterumsatz ist jedoch VGK an erster Stelle. (APA)