Wien - Der Entzug der Wettlizenz des börsenotierten Wiener Sportwettenanbieters bwin in Deutschland wird von CA IB-Chefanalyst Alfred Reisenberger als "extrem schlechte Nachricht" eingeschätzt. "Dadurch bricht ein großer Teil des Geschäfts von bwin weg", so Reisenberger. Der Online-Wettanbieter dürfte auf einen Schlag rund eine Million Kunden verlieren.

Ob bwin (vormals betandwin) von rechtlicher Seite eine Aussetzung des Urteils erwirken kann, ist für Reisenberger schwer einzuschätzen. Dem Verbot müsse nach derzeitigem Wissensstand per sofort nachgekommen werden. Das Verbot sei bereits die zweite sehr schlechte Nachricht innerhalb kurzer Zeit. "Die vor vier Wochen mit der Verhaftung des BETonSPORTS-Chefs in den USA losgetretene Lawine beschleunigt sich", so der CA IB-Experte. Die für kommende Woche angekündigten Halbjahreszahlen dürften weiter Öl ins Feuer gießen. Der Internet-Wettanbieter hat vor kurzem eine Gewinnwarnung abgesetzt.

Derzeit rät Reisenberger den Anlegern bei der bwin-Aktie, ihre "Finger weg" zu lassen. Die Empfehlung für bwin-Papiere hat die CA IB bereits am Mittwoch ausgesetzt. Noch im Mai war die Marktkapitalisierung bei rund 3,4 Mrd. Euro gelegen, die derzeitige Marktkapitalisierung sei mit 700 Mio. Euro jedoch noch immer "sehr sehr hoch". Der Aktienkurs hatte im Mai noch bei rund 105 Euro sein bisheriges Hoch markiert. Am Donnerstagvormittag notierten die Titel an der Wiener Börse knapp über der 20 Euro-Marke. (APA)