Nicht zum Stolpern, vielmehr zum Nachdenken seien Platten wie diese da, erläutert der Mödlinger Grünen-Gemeinderat Gerhard Wannemacher. Die Erinnerungsaktion an 14 Mödlinger Opfer des Nationalsozialismus - 13 vertriebene Juden und die Nazi-Gegnerin Schwester Restituta - hat er mit initiiert: "Wir haben den deutschen Künstler Gunter Demnig mit der Anfertigung der Steine beauftragt, als eine von bisher zwei Gemeinden in Österreich". Der diesbezügliche Gemeinderatsbeschluss sei einstimmig erfolgt: "Auch die FPÖ war dafür".
Damit hält Demnigs in Deutschland sehr erfolgreiche Gedenktafelaktion auch hierzulande Einzug. Über 5500 Stolpersteine hat der Kölner Künstler an 97 verschiedenen Orten bereits verlegt, jeweils dort, wo der Mensch, an den erinnert werden soll, zuletzt "selbstgewählt" gewohnt hat. Eine ziemlich ähnliches Projekt mit 84 Erinneriungsplaketten an jüdische NS-Opfer lief im Wiener Volkertviertel unter einem anderen Titel: "Straße der Erinnerung"
Vor Mödling wird Demnig am Samstag auch im oberösterreichischen Braunau und Umgebung erwartet. Im dortigen Hausruckgebiet wurden 20 Stolpersteine in Auftrag gegeben. Sie sollen das Wissen über 20 nicht-jüdische NS-Gegner hoch halten.