Androsch kritisiert Verbot in Deutschland als "Willkürakt"
Ex-Finanzminister hält Glücksspielmonopol für veraltet - "Monopol-Zockerei und Monopol-Heuchelei"
Redaktion
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Wien - Die Entscheidung des sächsischen Innenministeriums, dass bwin keine Wetten mehr in Deutschland Anbieten darf, hat der Miteigentümer und Aufsichtsrat des österreichischen Sportwettenanbieters, Hannes Androsch, als Willkürakt kritisiert, der nur dazu diene, das staatliche Wettmonopol zu verteidigen. Androsch sprach am Samstag im Ö1-"Morgenjournal" von "Monopol-Zockerei und Monopol-Heuchelei". Dabei sei eine Liberalisierung im Lotto- und Glückspielbereich nach EU-Vorstellungen gar nicht zu vermeiden.
Das Argument, eine staatliche Wettbehörde könnte die Suchtspieler besser schützen, lässt Androsch nicht gelten. Denn gerade der bayrische Glückspielbetreiber wisse gar nicht, wer wie oft spiele. "Das Problem ist bei den staatlichen Monopolen. Wir hingegen haben eine Kontrolle. Wer bei uns zu oft spielt, wird ausgeschieden".
"Fiktion"
Auch das österreichische Glückspielmonopol hält Androsch für veraltet, es entspreche nicht mehr den heutigen Verhältnissen. Das sei nur mehr eine "Fiktion". Internet und Globalisierung gingen längst über diese "Kleinstaaterei und ihre Monopolgeilheit" hinaus.
Dass die Aktie von bwin seit Mai zwei Drittel ihres Wertes eingebüßt hat, beunruhigt den Hauptaktionär nicht besonders. Die Aktienkurse seien zunächst überhöht und jetzt unterbewertet. Er teile die Meinung jener, die jetzt bwin-Aktien kaufen, dass das Zukunft habe. Androsch selbst will jedenfalls sein finanzielles Engagement bei bwin behalten und sogar noch ausbauen. (APA)
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