Erhöhte Sterblichkeit tritt früh ein
Diese Krankheiten seien bei Arbeitslosen "viel häufiger als bei Menschen, die einen Job haben", erklärte Brähler. Ihre Sterblichkeit sei dadurch massiv erhöht, schon kurz nach Eintritt der Arbeitslosigkeit sei sie mehr als doppelt so hoch wie bei Erwerbstätigen. "Menschen, die mehr als zwei Jahre arbeitslos sind, haben statistisch sogar ein vier Mal höheres Sterberisiko. Wer also arbeitslos ist, stirbt statistisch gesehen früher als ein Berufstätiger im selben Alter", sagte Brähler.
Schock, Erholung, Enttäuschung
In der Regel verschlechtere sich der Gesundheitszustand eines Menschen mit Eintritt der Arbeitslosigkeit rapide. "Auf den anfänglichen Schock unmittelbar nach dem Jobverlust, der oft tiefe Depressionen verursacht, folgt eine Phase der Erholung", sagte der Wissenschafter. Der Arbeitslose werde oft sehr aktiv, wenn seine Bemühungen dann aber scheitern, trete nach etwa zwölf Monaten oft eine Phase des Fatalismus ein.
Angst vor Arbeitslosigkeit macht krank
"Die Betroffenen beginnen sich aufzugeben." Krank werden könne aber schon jemand, der zwar einen Job, aber auch große Angst vor der Arbeitslosigkeit habe. "Auch so etwas schädigt die Gesundheit", betonte Brähler.