Klagenfurt - Mit scharfer Kritik reagierte
SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Sieglinde Trannacher auf den Vorschlag
der FPÖ, Schwangerschaftsverträge abzuschließen. "Offensichtlich ist
es der FPÖ daran gelegen, Frauen zu reinen Gebärmaschinen zu
degradieren", so Trannacher, die betonte, dass der Vorschlag, 15.000
Euro zu bezahlen, wenn Frauen ihren Fötus trotz ungewollter
Schwangerschaft austragen "in höchstem Maße frauenfeindlich" ist.
"Ich glaube nicht, dass diejenigen Frauen, die sich zu einer
Abtreibung entschließen, dies leichtfertig tun. Die Gründe sind
vielfältig. Mit der Reduzierung der Frauen auf ihre Gebärfähigkeit
wird Österreich jedenfalls um nichts kinderfreundlicher und auch die
Geburtenrate wird damit wohl nicht angehoben."
Rahmenbedingungen verbessern
Der Vorschlag der FPÖ, die aus diesem sogenannten "Kontrakt fürs
Leben" einen Wahlkampfschwerpunkt machen will, gehe jedenfalls völlig
an den wirklichen Problemen der betroffenen Frauen vorbei. "Mir wäre
es lieber, die vielen Hürden und Schikanen, die Frauen in Österreich
immer noch bei dem ohnehin schwierigen Entschluss abzutreiben, in den
Weg gelegt werden, würden beseitigt und Rahmenbedingungen, die ein
Leben mit Kind erleichtern, entscheidend verbessert werden. Die
SPÖ-Frauen fordern den Ausbau der Kinderbetreuung, Verbesserungen
beim Kindergeld und die Verbesserungen der Arbeitschancen von Frauen.
Die skandinavischen Länder haben gezeigt, dass sich die Geburtenrate
mit diesen Maßnahmen deutlich anheben lässt", so Trannacher
abschließend. (red)