Umlaufbahnen
Zusammen in einer Trägerrakete sollen die Satelliten in den Weltraum geschossen werden, so Helmut Rucker vom IWF. Die beiden fast baugleichen Satelliten werden in eine spezielle Bahn eingebracht: Stereo A soll eine etwas kleinere Umlaufbahn um die Sonne als die der Erde erhalten. "Somit eilt er der Erde sozusagen voraus", erklärte Rucker.
Der zweite Satellit wird in einem größeren Radius als der der Erdumlaufbahn eingebracht: "Damit ist er langsamer und bleibt hinter der Erde zurück", so Rucker. Auf diese Weise können stereoskopische Beobachtungen der Sonne und der sonnennahen Umgebung durchgeführt werden. Im Laufe der nächsten Jahre soll sich jeweils der Abstand zur Erde vergrößern, so dass nach vier Jahren der Vor- bzw. Rücklauf beider Flugkörper etwa 90 Grad beträgt.
Sonnenwind
Die Positionen ermöglichen zum ersten Mal eine vollständige stereoskopische und dreidimensionale Beobachtung von so genannten Coronal Mass Ejections (CMEs) - hochenergetische Eruptionen der Sonne mit Massenauswurf von Plasmamaterie in den interplanetaren Raum, vereinfacht: starker Sonnenwind. Der Sonnenwind, expandierendes Plasma, zieht normalerweise mit 300 bis 500 km pro Sekunde durch den interplanetaren Weltraum und trifft in etwa vier bis fünf Tagen auf das Erdmagnetfeld, so Rucker.
Bei Massenauswürfen kann die Geschwindigkeit aber bis zu 2.000 km pro Sekunde betragen. "Die CMEs legen die Distanz zwischen Sonne und Erde von rund 150 Mio. km in etwa innerhalb eines Tages zurück", erläuterte Rucker. Beim Aufprall auf das Erdmagnetfeld würde dieses noch stärker als sonst deformiert, was zu Beeinträchtigungen von z. B. Satelliten, bemannter Raumfahrt und Flugverkehr sowie der Stromversorgung führe. Das Verstehen solcher Phänomene sei deshalb wichtig im Zusammenhang mit der Erforschung des "Space Weather".
Kalibration