Washington - Das US-Haushaltsdefizit wird im Fiskaljahr 2007 nach Einschätzung des Kongresses 21 Milliarden Dollar (16,3 Mrd Euro) höher ausfallen als bisher angenommen. Der Fehlbetrag werde sich wohl auf 286 Milliarden Dollar belaufen, teilte das Haushaltsamt des US-Parlaments (CBO) am Donnerstag mit. Auch rechnet die Behörde im kommenden Jahr mit einem schwächeren Wachstum der US-Wirtschaft. Das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde 2007 wohl um drei Prozent wachsen. Für das laufende Jahr erwartet der Kongress einen Zuwachs von 3,5 Prozent. Beide Prognosen lagen unter den im März veröffentlichten Vorhersagen.

An der Defizit-Prognose von 260 Milliarden Dollar für das bis Ende September laufende Fiskaljahr 2006 hielt das CBO fest. Allerdings werde das Fünf-Jahres-Budgetdefizit voraussichtlich mit 1,4 Billionen Dollar rund 300 Milliarden Dollar höher ausfallen. Der Ausblick für die US-Fiskalpolitik in den kommenden zehn Jahren habe sich aber nicht wesentlich geändert.

Präsident in der Kritik

Die Regierung unter US-Präsident George W. Bush steht wegen des seit Jahren steigenden US-Defizits in der Kritik. Die Demokraten und auch einige Republikaner sind wegen des riesigen Lochs im Haushalt besorgt. Die Demokraten werfen der Regierung vor, einschließlich des neuen Budgets für die fünf größten Defizite in der US-Geschichte verantwortlich zu sein.

In Hinblick auf die Inflation revidierte das CBO seine Prognose: Die Verbraucherpreise in der Kernrate - also ohne Energie und Nahrungsmittel - würden im laufenden Jahr wohl um 2,6 Prozent und 2007 um 2,5 Prozent zulegen. Energie- und Nahrungsmittelpreise eingeschlossen werde ein Anstieg um 3,5 Prozent im laufenden und 2,5 Prozent im kommenden Jahr erwartet. (APA/Reuters)