Raucher von Zigaretten mit niedrigeren Nikotin- und Kondensatwerten hören halb so häufig mit dem Laster auf - Erhöhtes Nikotinsuchtrisiko
Redaktion
,
Ulm - Bei so genannten Leicht-Zigaretten fällt die
Entwöhnung besonders schwer, berichtet der Bundesverband der Pneumologen
unter Verweis auf eine US-Studie. Demnach geben Light-Raucher ihre Sucht halb so häufig auf als Raucher normaler limmstängel. Mit zunehmendem Alter wird der Unterschied noch größer: Die
Wahrscheinlichkeit, dass ein Light-Raucher ab 65 Jahren aufhört,
liegt den Angaben zufolge sogar 75 Prozent unter der eines
Normalrauchers.
Tiefere Züge
Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Light-Zigaretten
keineswegs weniger schädlich sind. Die niedrigeren Werte sollen vor
allem dadurch erreicht werden, dass der Zigarettenfilter kleine
Löcher enthält. Der Ulmer Lungenfacharzt Michael Barczok erklärt: "Allerdings halten Raucher diese Löcher häufig zu,wenn sie einen Zug nehmen, oder aber sie ziehen stärker am
Glimmstängel und inhalieren den Rauch tiefer, so dass sie
letztendlich mehr Nikotin und Teer aus einer Zigarette holen, als ein
Rauchautomat an Nikotin- und Kondensationswerten in der Regel
ermittelt." Zudem enthielten Light-Zigaretten lediglich weniger, nicht aber einen leichteren Tabak.
Light-Raucher konsumieren mehr
Tatsächlich verwenden laut Barczok die Hersteller sogar einen
höheren Nikotingehalt pro Gramm Tabak, um - trotz der Löcher im
Filter - genügend Geschmack bieten zu können. Ein Raucher der leichten Sorte müsse im Vergleich sogar mehr Zigaretten konsumieren um seinen Gewohnten Nikotinspiegel zu halten, da sich aus einer Light-Zigarette insgesamt weniger Nikotin als aus einer normalen
Zigarette holen lasse. Der Mediziner betont: "Daher kann das Rauchen von
Light-Zigaretten das Nikotinsuchtrisiko erhöhen und es den
Betroffenen damit noch schwerer machen, von den Glimmstängeln wieder
loszukommen". (APA/AP/red)
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