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Wer light raucht, zieht stärker am Glimmstängel

Foto: AP/Daniel Ochoa de Loza
Ulm - Bei so genannten Leicht-Zigaretten fällt die Entwöhnung besonders schwer, berichtet der Bundesverband der Pneumologen unter Verweis auf eine US-Studie. Demnach geben Light-Raucher ihre Sucht halb so häufig auf als Raucher normaler limmstängel. Mit zunehmendem Alter wird der Unterschied noch größer: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Light-Raucher ab 65 Jahren aufhört, liegt den Angaben zufolge sogar 75 Prozent unter der eines Normalrauchers.

Tiefere Züge

Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Light-Zigaretten keineswegs weniger schädlich sind. Die niedrigeren Werte sollen vor allem dadurch erreicht werden, dass der Zigarettenfilter kleine Löcher enthält. Der Ulmer Lungenfacharzt Michael Barczok erklärt: "Allerdings halten Raucher diese Löcher häufig zu,wenn sie einen Zug nehmen, oder aber sie ziehen stärker am Glimmstängel und inhalieren den Rauch tiefer, so dass sie letztendlich mehr Nikotin und Teer aus einer Zigarette holen, als ein Rauchautomat an Nikotin- und Kondensationswerten in der Regel ermittelt." Zudem enthielten Light-Zigaretten lediglich weniger, nicht aber einen leichteren Tabak.

Light-Raucher konsumieren mehr

Tatsächlich verwenden laut Barczok die Hersteller sogar einen höheren Nikotingehalt pro Gramm Tabak, um - trotz der Löcher im Filter - genügend Geschmack bieten zu können. Ein Raucher der leichten Sorte müsse im Vergleich sogar mehr Zigaretten konsumieren um seinen Gewohnten Nikotinspiegel zu halten, da sich aus einer Light-Zigarette insgesamt weniger Nikotin als aus einer normalen Zigarette holen lasse. Der Mediziner betont: "Daher kann das Rauchen von Light-Zigaretten das Nikotinsuchtrisiko erhöhen und es den Betroffenen damit noch schwerer machen, von den Glimmstängeln wieder loszukommen". (APA/AP/red)