Umstrittene Therapieform: "Kontrolliertes Trinken" soll Alkoholikern den Weg aus der Sucht erleichtern
Redaktion
,
Frankfurt/Main - Im Kampf gegen Alkoholismus setzen immer
mehr Therapeuten auf die Methode des "kontrollierten Trinkens" als
Alternative zur absoluten Abstinenz. In einem Zehn-Stufen-Programm
sollen sich die Patienten mit ihrem Alkoholkonsum kritisch
auseinander setzen, um ihn schließlich eigenständig zu drosseln. "Aus
psychotherapeutischer Sicht kann es durchaus sinnvoll sein, einem
Süchtigen zunächst Zieloffenheit bei der Suchtbekämpfung anzubieten",
sagt Michael Klein von der Kompetenzplattform Sucht in
Nordrhein-Westfalen.
Abschreckung vermeiden
Immer wieder würden mit dieser Methode Menschen erreicht, die der
Gedanke an "Nie wieder Alkohol" bisher vor jeder Suchttherapie habe
zurückschrecken lassen. Allerdings ist diese Therapieform nach wie
vor umstritten. Michael Soyka von der Psychiatrischen Klinik der
Universität München etwa will dem Bericht zufolge allenfalls eine
"schadensbegrenzende Strategie" für hoffnungslose Rückfallpatienten
gelten lassen. (APA/AP)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.