Die Open-Source-Initiative (OSI) hat es sich zum Ziel gesetzt den Dschungel der Open-Source-Lizenzen zu lichten und kann nun erste Fortschritte vermelden. Mit dem "License Proliferation Committee" wird ein erster Entwurf für eine neue Ordnung der Open-Source-Lizenzen festgelegt.

Kritik

Dieser Entwurf ist die Antwort auf die wachsende Kritik an der ausufernden Zahl von Open-Source-Lizenzen. Aus Sicht der KritikerInnen und der OSI würden diese zahlreichen Lizenzen die weitere Verbreitung von Open Source zunehmend bremsen. Bereits im letzten Jahr hattie die OSI strengere Regeln für die Zertifizierung von Open-Source-Lizenzen festgelegt. Diese müssen drei neue Kriterien erfüllen: Sie dürfen andere Lizenzen nicht duplizieren, müssen klar und verständlich formuliert sowie wiederverwendbar sein.

Fünf Gruppen

Die OSI hat die einzelnen Open-Source-Lizenzen neu klassifiziert und fasst diese in fünf Gruppen zusammen:
  • Populäre Lizenzen oder solche mit einer starken Community
  • Spezial-Lizenzen
  • redundante Lizenzen die durch populärere ersetzt werden könnten
  • nicht wiederverwendbare
    sowie sonstige Lizenzen.

    In der ersten Gruppe finden sich unter anderem die Apache License 2.0, die neue BSD-Lizenz, GNU General Public License (GPL), GNU Library or "Lesser" General Public License (LGPL), die MIT-Lizenz, die Mozilla Public License 1.1 (MPL), Suns Common Development and Distribution License, IBMs Common Public License sowie die Eclipse Public License. Zu den Spezial-Lizenzen zählen die Educational Community License, die von Regierungen und Verwaltungen genutzte Lizenz der NASA und die Lizenz der Open Group Test Suite.

    Als redundant gelten die Academic Free License (ersetzbar durch Apache 2.0), die Attribution Assurance Licenses (BSD), die CUA Office Public License (MPL 1.1), die Eiffel Forum License V2.0 (BSD), die Fair License (BSD), die Historical Permission Notice and Disclaimer (BSD), die Lucent Public License Version 1.02 (CPL), die University of Illinois/NCSA Open Source License (BSD) und die X.Net License (MIT).

    Nicht wiederverwendbar

    24 Lizenzen wurden von der OSI als nicht wiederverwendbar eingestuft, so etwa die Apple Public Source License, die IBM Public License, die Nokia Open Source License, die PHP License, die Python-Lizenz, die Real Networks Public Source License V1.0, die Sleepycat License, die Sun Public License, die W3C-Lizenz und die Zope Public License.(red)