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Auch Formel-1-Pilot Fernando Alonso ist fasziniert von Minibikes - ein Kinderspielzeug sind die kleinen Flitzer aber nicht

Foto: dpa
Wien - Der Hintern vierzig Zentimeter über dem Boden, Froschhaltung auf der Geraden, in jeder Kurve mit einem Knie auf dem Asphalt - so genannte Pocket- oder Minibikes boomen derzeit in Österreich. Die kleinen Motorräder, die bereits ab 140 Euro zum Kauf angeboten werden, sehen aus wie Spielzeuge, sind aber keine, warnte Dienstag das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). Die Höchstgeschwindigkeit der nicht für den Straßenverkehr zugelassenen Flitzer von 100 km/h stelle ein tödliches Risiko dar.

"Minibikes sind meilenweit von sämtlichen Sicherheitsnormen entfernt", meint KfV-Experte Armin Kaltenegger und erinnert an den tödlichen Unfall eines 13-jährigen Minibikefahrers in Deutschland vor einem Jahr.

Pilot mit sechs Jahren

Stephan Schrittwieser vom 1. Österreichischen Minibikeclub in Langenwang wehrt sich dagegen, den Motorsport generell zu verteufeln. "Klar darf man Kinder und Jugendliche nicht allein auf Parkplätzen fahren lassen", so Schrittwieser zum Standard. Wie bei jedem Rennsport gebe es klare Reglements und hohe Sicherheitsvorschriften. Die jüngsten Piloten sind sechs Jahre alt, sie erreichen 40 km/h Highspeed; ab 14 beginnt die Senior-Open-Klasse. Gefahren werden Staats- und Europameisterschaften. "Uns geht es um die Förderung des Motorsportnachwuchses", betont Schrittwieser. Ein professionelles Minibike kostet übrigens rund 2000 Euro. (simo, DER STANDARD Printausgabe, 23.08.2006)