Das sagten Sprecher beider Seiten am Donnerstag. Sie bestätigten damit Medienberichte. Nun soll eine Einigungsstelle entscheiden. Die Arbeitnehmerseite sprach von einem "Billig-Sozialplan". Conti wies dies zurück. Die Pkw-Reifenproduktion in Hannover-Stöcken soll bis Ende 2007 geschlossen werden.
Ein Sprecher der Gewerkschaft Industrie, Bergbau, Chemie (IG BCE) sagte, Conti habe ein unzureichendes Angebot vorgelegt. Die vom Unternehmen vorgeschlagene Höhe der Abfindungen liege deutlich unter den Abfindungen etwa bei AEG. So solle ein 29-Jähriger nach sechs Jahren Betriebszugehörigkeit 6.000 Euro netto erhalten. Davon solle er zudem nur 60 Prozent bekommen, falls er in die geplante Qualifizierungsgesellschaft wechsle.
"Gutes und faires Angebot"
Ein Conti-Sprecher dagegen sagte, das Unternehmen habe ein "gutes und faires" Angebot vorgelegt. Die Forderungen des Betriebsrats seien "überzogen". Einzelheiten, etwa zu den Abfindungssummen, nannte der Sprecher nicht. Er betonte, es handle sich um ein "Gesamtpaket", das nicht nur die Abfindungen umfasse. Vorrangiges Ziel von Conti sei es, den betroffenen Mitarbeitern dabei zu helfen, eine Weiterbeschäftigung zu bekommen. Wege dazu seien interne Versetzungen oder die Qualifizierungsgesellschaft.
Im Winter hatte der Konflikt über die Schließung der Pkw- Reifenproduktion in Hannover-Stöcken wochenlang für Aufregung gesorgt. Nach harten Verhandlungen hatten sich beide Seiten im Februar auf den Stellenabbau geeinigt. Im Gegenzug soll es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Außerdem soll eine Qualifizierungsgesellschaft gegründet werden. Zudem soll der gesamte Conti-Standort Stöcken mit mehr als 3.000 Beschäftigten für den Abbau der Beschäftigung in der Pkw-Reifenfertigung entschädigt werden.