Im Streit um seine früheren Grundstücke in Berlin erleidet der Handelskonzern eine Niederlage: Das Gelände wurde der Jewish Claims Conference zugesprochen
Redaktion
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Hamburg/Berlin - KarstadtQuelle hat nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" im Streit um frühere Wertheim-Grundstücke in Berlin eine Niederlage erlitten. Ein aktueller Bescheid des deutschen Bundesvermögensamtes spreche mehrere Grundstücke, auf denen auch das von Metro-Gründer Otto Beisheim errichtete Nobelhotel Ritz-Carlton liegt, der Jewish Claims Conference (JCC) zu, die die Interessen der während der NS-Zeit enteigneten jüdischen Eigentümer wahrnimmt. Damit werde es wahrscheinlicher, dass der Handelskonzern Schadenersatz von mehr als 145 Millionen Euro zahlen müsse, berichtet das Blatt in seiner Freitagausgabe.
"Wir werden keinen Cent zahlen"
KarstadtQuelle-Chef Thomas Middelhoff betonte, das Unternehmen werde gegen den Bescheid Rechtsmittel einlegen. "Wir rechnen mit einem mehrjährigen Verfahren." KarstadtQuelle-Sprecher Jörg Howe ergänzte auf Anfrage: "Wir werden keinen Cent zahlen und gehen davon aus, dass wir das auch nicht müssen." KarstadtQuelle habe in dem Fall bisher auch keine Rückstellungen gebildet.
Der Konzern streitet seit Jahren mit den Nachkommen der jüdischen Kaufhausdynastie Wertheim darüber, wem der Wert der Grundstücke am Potsdamer Platz zusteht. Der Konzern hatte das Gelände im Jahr 2000 für 145 Millionen Euro an Beisheim verkauft. Dieser baute dort für rund 435 Millionen Euro das so genannte Beisheim-Center, zu dem auch das Ritz-Carlton gehört.
Das Bundesvermögensamt stelle in seinem Bescheid nun klar, dass KarstadtQuelle zum Zeitpunkt des Verkaufs nicht der rechtmäßige Eigentümer des Grundstücks gewesen sei, berichtete die "Financial Times Deutschland". Die JCC könnte sich deshalb nun mit einer Schadenersatzforderung von 145 Millionen Euro plus Zinsen an den Konzern wenden. (APA/dpa/AFP)
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