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Das AKW Brunsbüttel

Foto: dpa/Markus Beck
Berlin - Im deutschen Atomkraftwerk Brunsbüttel könnte es nach Ansicht von Umweltminister Siegmar Gabriel womöglich zu einer ähnlich schweren Panne kommen, wie beim Ausfall der Notstromversorgung im schwedischen Atommeiler Forsmark. Dies teilte das Umweltministerium am Freitag in Berlin mit. Gabriel forderte nach einer erneuten Bewertung der Forsmark-Panne den Brunsbüttel-Betreiber Vattenfall nun auf, bis kommenden Montag den Nachweis für die Sicherheit der Notstromversorgung im Atommeiler zu erbringen.

Laut Gabriel steht bei einem Ausfall der Notstromdiesel in Brunsbüttel zwar ein Batteriebetrieb zur Verfügung. Doch die Regeleinrichtung dafür basiere auf Wechselstrom. Käme es zum Ausfall dieser Regeleinrichtung, stünde die Stromversorgung für die Steuerung der Anlage nur noch eingeschränkt zur Verfügung. Eine vom Umweltministerium veranlasste Überprüfung habe nun zu dem Ergebnis geführt, dass damit in Brunsbüttel ein ähnliches Problem wie in Forsmark auftreten könne, obwohl in Deutschland eine andere Technik genutzt wird.

Nachweis gefordert

Gabriel betonte mit Blick auf das Ergebnis, er bestehe "auf einem einwandfrei überprüfbaren technischen Nachweis" der Betreiber, dass die Notstromversorgung sicher ist. Nach Einschätzung der schwedischen Aufsichtsbehörde SKI handle es sich in Forsmark um ein Versagen, das unter Umständen zu einen Totalausfall der Notstromversorgung geführt und damit kein Schutz für die Anlage mehr bestanden hätte. Laut Gabriel sollen in Forsmark auch weitere Aggregate wie zum Beispiel Umwälzpumpen ausgefallen sein.

Ursache für den Beinahe-GAU in dem schwedischen Atomkraftwerk Forsmark am 25. Juli war nach einem Bericht der "tageszeitung" eine Kette menschlicher Fehler, die sich unerwartet über mehrere Barrieren hinweg fortsetzte. Die Zeitung beruft sich auf einen teilweise veröffentlichten Störfallbericht des Brunsbütteler Kraftwerkbetreibers Vattenfall. (APA/AFP)