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HINTERGRUND

Europäischer Luftfahrtriese

EADS baut den Airbus, Hubschrauber, Kampfflugzeuge und Raketen
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München - Der größte europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS setzt nach monatelangen Vorbereitungen jetzt auch an der Börse zum Höhenflug an. An diesem Freitag beginnt die Zeichnungsfrist für die Aktien der Airbus-Muttergesellschaft. Mit ihrer Fusion zur EADS haben die drei Branchenführer aus Deutschland (DASA), Frankreich (Aerospatiale Matra) und Spanien (CASA) ein neues Kapitel in der europäischen Luft- und Raumfahrtgeschichte aufgeschlagen. Der Senkrechtstarter in der Luft, so heißt es in der groß angelegten Werbekampagne, soll nun auch eine Spitzenposition auf dem Börsenparkett erobern. Preisvorteil für Privatanleger Rund 150 Mill. Aktien sollen in den nächsten Wochen platziert werden. Um Privatanleger für das Engagement in Eurocopter, Ariane und Eurofighter zu begeistern, ist für sie ein Preisvorteil vorgesehen. Auch institutionelle Frühzeichner im In- und Ausland sollen bei der Zuteilung bevorzugt werden. Nähere Einzelheiten wollen die beiden EADS-Vorstandschefs Rainer Hertrich und Philippe Camus am Freitag in Amsterdam mitteilen. Die Erstnotiz der EADS-Aktie soll am 10. Juli an den Börsen in Frankfurt, Madrid und Paris erfolgen. Analysten rechnen mit einem Preis zwischen 22 und 27 Euro (303 S uns 372 S) je Aktie. Gut 34 Prozent des EADS-Kapitals werden an die Börse gebracht. Das Volumen des Börsengangs könnte somit bei rund 3,5 Mrd. Euro liegen. Damit liegt die Größenordnung zwar unter den jüngsten Neuemissionen der Telekom und des Halbleiterherstellers Infineon. Mit 100 Milliarden Euro in den Auftragsbüchern ist die EADS für die Zukunft gerüstet. Zudem fielen erst kürzlich auf der internationalen Luftfahrtschau ILA in Berlin wichtige Entscheidungen für das Projekt eines neuen Airbus-Militärtransporters A400 M als Nachfolger der Transall und für das Hubschrauberprojekt NH 90. Hoffnungsträger Airbus EADS-Hoffnungsträger ist vor allem der geplante Airbus- Superflieger A3XX, der in seiner Basisversion bis zu 650 Passagiere befördern soll. Mit diesem Großraumflugzeug will Airbus die Vorherrschaft des US-Konzerns Boeing bei den Flugzeug-Jumbos brechen. Zunächst wird der 20 Milliarden teure A3XX zwar nach Analystenurteil die EADS-Ergebnisse belasten. Er soll sich aber nach Branchenschätzungen ab 250 Bestellungen rechnen. Doch noch konnte sich die EADS mit ihrem britische Airbus-Partner BAe Systems nicht auf die Aufteilung von Arbeitsplätzen, Kosten und Veto- Rechten verständigen. Deutsche und Franzosen sind sich uneinig über den Standort der Endmontage und der Auslieferung, der entweder in Hamburg oder in Toulouse sein soll. Der Streit wird von Branchenkennern als schlechtes Omen für die EADS gewertet, die trotz Jahrzehnte langer Kooperation noch vor einem schwierigen Fusionsprozess stehe. (dpa)