Paris - Die European Aeronautic Defence and Space Company (EADS) wird der größte europäische Luftfahrtkonzern und das erste multinationale Unternehmen dieser Art in Europa. Mit rund 22,5 Mrd. Euro (310 Mrd. S) Jahresumsatz wird EADS weltweit die Nummer drei hinter den US-Unternehmen Boeing und Lockheed-Martin. EADS wird mit 80 Prozent am Airbus-Konsortium nicht nur die führende Rolle im europäischen Zivilflugzeugmarkt erhalten, sondern auch zum größten Partner im Eurofighter-Programm aufrücken. Die in BAe Systems umbenannte British Aerospace hält 37,5 Prozent, die italienische Alenia 19,5 Prozent und EADS zusammen 43 Prozent am Eurofighter. Auch im Hubschrauber-, Raketen- und Raumfahrtbereich ist die stärkere Position der EADS unverkennbar. Die Hubschraubermarke Eurocopter gehört künftig zu hundert Prozent zur Gruppe, das Satellitenunternehmen Astrium zu 75,5 Prozent und das Raumfahrtunternehmen Arianespace zu 26 Prozent. Vom EADS-Jahresumsatz entfallen drei Viertel auf die zivile Fertigung; allein der Bau der Airbus-Passagierflugzeuge steht für einen Umsatzanteil von 54 Prozent. Militärische Aufträge machen 24 Prozent aus. EADS bleibt jedoch weit hinter Weltmarktführer Boeing zurück, der mit gut 54 Mrd. Euro Gesamtumsatz gut doppelt so groß wie die neue EADS ist. Der deutsche DaimlerChrysler-Konzern und französische Aerospatiale-Matra halten gemäß den Fusionsvereinbarungen vom Oktober jeweils rund 30 Prozent an EADS. Die Anteile der spanischen Casa liegen bei 5,4 Prozent. Knapp 30 Prozent sollen ab 10. Juli an den Börsen in Frankfurt, Paris und Madrid gehandelt werden. Der Preis für eine Aktie wird nach Schätzungen von Banken zwischen 22 und 28 Euro liegen, vermutlich werden zuerst rund 150 Millionen Titel ausgegeben werden, was einem Kapital von rund 3,5 Mrd. Euro entspräche. Insgesamt wird EADS mit 17 bis 20 Mrd. Euro bewertet. Die Festlegung des Kurses und der Preisvorteil für Privatanleger sollen mit Beginn der Zeichnungsfrist am Freitag bekannt gegeben werden. Die meisten Aktien kommen aus einer Kapitalerhöhung, aber ein Teil auch aus Anteilen des französischen Staates und der Lagardere-Gruppe, die in EADS-Titel umgewandelt werden. (APA/AFP)