Das Wahlbündnis des früheren Rebellen-Chefs und Vize-Präsidenten Jean-Pierre Bemba erhielt demnach rund 14 Prozent der Sitze. Der Vorsprung von Kabilas Lager könnte jedoch noch schrumpfen, zumal noch die Ergebnisse aus zahlreichen Wahlkreisen im Westen des zentralafrikanischen Landes ausstanden. Dort verzeichnet Bemba hohe Zustimmungswerte.
Die Parlamentswahl fand Ende Juli gleichzeitig mit der Präsidentenwahl statt. Es waren die ersten freien Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo seit 40 Jahren. Mit ihnen sollte ein Schlussstrich gezogen werden unter den Bürgerkrieg zwischen 1998 und 2003, in dessen Folge rund vier Millionen Menschen starben.
Kabila hatte bei der Präsidentenwahl 45 Prozent der Stimmen auf sich vereint und damit die für einen Sieg im ersten Wahlgang nötige Mehrheit von 50 Prozent verfehlt. Nun muss er sich am 29. Oktober einer Stichwahl mit Bemba stellen. Bemba ging mit 20 Prozent der Stimmen als zweitstärkster Kandidat aus der Präsidentenwahl hervor.