Screenshot: www.microstars.at
Wien - Eine Internet-Plattform für Kleinstbetriebe hat die Grüne Wirtschaft, eine Interessensvertretung von UnternehmerInnen bei der Grünen Bundespartei, am Montag präsentiert.

Auf www.microstars.at haben Ein-Personen-Unternehmen und alle anderen Mikrobetriebe (mit bis zu drei Beschäftigten) die Möglichkeit, sich selbst zu präsentieren, Kooperationspartner zu finden, potenzielle KundInnen auf sich aufmerksam zu machen und selbst Aufträge zu vergeben. Die Benützung ist gratis.

Aufträge teilen

"Ein-Personen-Unternehmer haben immer entweder zu wenige oder zu viele Aufträge", sagt Sabine Hoffmann von der Marketingagentur ambuzzador. "Auf dem Portal können sie Aufträge miteinander teilen", so Hoffmann.

Das Web-Portal sei aber nicht als reine Marketing-Plattform zu sehen, erklärt Volker Plass, Sprecher der Grünen Wirtschaft. "Hier haben die Nutzer die Chance, einen Gedankenaustausch mit anderen Kleinunternehmern zu führen und Netzwerke zu knüpfen", sagt Plass. Der Networking-Gedanke werde auch durch zusätzliche persönliche Treffen unterstützt: In Wien, Linz, Salzburg und Graz fänden regelmäßige "Grüne Mittagstische" statt, bei denen KleinunternehmerInnen zusammenfinden und Gespräche mit ExpertInnen führen könnten.

Steuer-Sparbuch

Ein-Personen-Unternehmen stellten im Vorjahr bereits 80 Prozent der Neugründungen in Österreich. Die Grünen sähen die Anliegen dieser Gruppe als "eines der wichtigsten wirtschaftspolitischen Themen", sagt der Grüne Bundessprecher Alexander Van der Bellen. Die jüngsten Steuersenkungsmaßnahmen für die Wirtschaft seien an dieser Gruppe vorbeigegangen: Sowohl die steuerliche Begünstigung nicht entnommener Gewinne als auch die Senkung der Körperschaftssteuer seien Mittel, die nur größeren Betrieben nützten. Die Grünen fordern daher ein sogenanntes "Steuersparbuch", auf dem Einnahmen-Ausgaben-Rechner Verluste und Gewinne in spätere Perioden mitnehmen können, und eine Verdopplung des Freibetrages für lohnabhängige Abgaben. (mas)