Wien - Ex-Bawag-Generaldirektor Helmut Elsner ist laut seinem Anwalt bereits am Montag vergangener Woche in seiner Villa in Südfrankreich zusammengebrochen. Der 71-Jährige habe eine schwere Herzattacke erlitten, zitiert die "Presse" (Mittwochausgabe) Elsners Anwalt Wolfgang Schubert. Elsner sei mit dem Notarzt ins Spital eingeliefert worden, wo eine Herzkranzerkrankung diagnostiziert worden sei. Der Gesundheitszustand Elsners sei "nicht ungefährlich", so der Anwalt zur Zeitung. Man könne von "Lebensgefahr" sprechen.

Aufgrund der Erkrankung hatte Elsner in der Vorwoche einen Vernehmungstermin mit der Kripo in Wien "nicht wahrnehmen" können, wie das "Wirtschaftsblatt" am Dienstag berichtet. Es gebe ein ärztliches Bulletin, dass Elsner "jegliche Aufregung" vermeiden müsse, so der Anwalt. Sein Mandant sei "nicht vernehmungsfähig".

Herz-Katheter

Schubert habe Elsner dieser Tage besucht, um "einige Zivilrechtssachen" zu besprechen. "Ich musste das Gespräch abbrechen, weil er zu schwach war", sagte Schubert der Zeitung. Elsner sei nicht wiederzuerkennen gewesen. Elsner habe das Spital vorübergehend verlassen, müsse sich aber regelmäßig Untersuchungen unterziehen. So habe Elsner einen Herz-Katheter erhalten, berichtete sein Anwalt.

In der Staatsanwaltschaft Wien wird Elsners Erkrankung offenbar nicht so dramatisch gesehen. Elsner habe "etwas mit den Venen", hieß es zuletzt.

Elsner ist einer der Hauptverdächtigen in der Causa Bawag. Gegen den 71-jährigen Ex-Banker und drei weitere Personen wird wegen des Verdachts der Untreue ermittelt. Für die Genannten gilt die Unschuldsvermutung. (APA)