Hamburg - Bei der Landesbank steht ein Eigentümerwechsel bevor, weil die Düsseldorfer WestLB ihr knapp 27-prozentiges Paket an der HSH abstoßen will, nachdem es ihr selbst nicht gelungen ist, die Mehrheit zu bekommen. Ein designierter neuer Eigner wurde am Mittwoch aber zunächst nicht präsentiert, obwohl in diesen Tagen die Entscheidung fallen soll. Die WestLB verhandelt mit mehreren US-Finanzinvestoren. Allerdings haben die anderen Eigentümer der HSH - das Land Hamburg, Schleswig-Holstein und der dortige Sparkassenverband - noch ein Vorkaufsrecht.

Unter dem Strich seien von Jänner bis Juni mit gut 250 Mio. Euro 61 Prozent mehr als im Vorjahr verdient worden, teilte die Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein am Mittwoch mit. Operativ verzeichnete die Bank ein Ergebnisplus von etwa einem Fünftel auf 700 Mio. Euro.

Eigenkapitalrendite gestiegen

Die Eigenkapitalrendite - zentrale Kennziffer für die Ertragskraft von Banken - stieg im Halbjahr auf 15 Prozent vor Steuern, nachdem es im Vorjahreszeitraum nur 14,2 Prozent waren. Die Marke von 15 Prozent streben auch andere Landesbanken nach dem Wegfall der staatlichen Haftungsgarantien an, um sich weiter zu guten Konditionen am Kapitalmarkt Geld beschaffen zu können.

Im operativen Geschäft stiegen die gesamten Erträge der HSH um knapp 13 Prozent auf 1,14 Mrd. Euro. Der Zinsüberschuss als wichtigster Einnahmeposten erhöhte sich um gut fünf Prozent auf 811,8 Mio. Euro. Die Kosten kletterten um 3,5 Prozent auf 442,5 Mio. Euro. Die Risikovorsorge lag mit gut 228 Mio. Euro fast ein Drittel höher als im Vorjahr. Die HSH Nordbank sprach von Reservebildung. (APA/Reuters)