Der Gamma-Ausbruch durchbohrte den sterbenden Stern von seinem Kern her und kündigte die unmittelbar bevorstehende Supernova an. Ungewöhnlicherweise flammte die energiereiche Gammastrahlung aber rund 40 Minuten lang auf - in der Regel dauern solche Ausbrüche nur Sekunden oder sogar Sekundenbruchteile. Als die Gammastrahlung verblasste, zerfetzte die Supernova den Stern. Mit irdischen Teleskopen verfolgten die Astronomen die weitere Entwicklung der Explosionstrümmer in der 440 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie.
Weltraum
Supernova mit extralangem Gammablitz liefert Material
Forscher konnten die angekündigte Explosion im Februar mitverfolgen - Daten für unverstandene Phänomene der Gammastrahlung herangezogen
London - Ein internationales Astronomenteam hatte im Februar die seltene Gelegenheit, einen
Stern während seiner Explosion zur Supernova direkt zu beobachten. Die
sterbende Sonne leuchtete dabei im Sternbild Widder kurzzeitig heller
als eine komplette Galaxie. Mit dem NASA-Satelliten "Swift"
registrierten die Forscher vor der eigentlichen Supernova als kosmischen "Ankünder" einen
ungewöhnlichen Ausbruch energiereicher Gammastrahlung ("Gamma Ray
Burst"), wie sie in mehreren Beiträgen im Fachjournal "Nature"
vom Donnerstag berichten. Aus den Daten erhoffen sich die Astronomen
neue Erkenntnisse darüber, warum manche Supernova-Explosionen
Gammastrahlenausbrüche produzieren und andere nicht.
"Die Beobachtungen zeigen nicht nur erstmals die Entwicklung einer
Supernova im Frühstadium, sondern auch, wie sich das
hinausgeschleuderte Material in den folgenden Tagen und Wochen
entwickelt hat", erläuterte der beteiligte Forscher Andrew Levan von
der Universität von Hertfordshire. "Die Ergebnisse legen nahe, dass
ein breiter Gasstrahl in die kosmische Umgebung geschossen ist, der
von einer langsameren und mit zwei Millionen Grad unglaublich heißen
Gasblase begleitet wurde, die durch die Schockwelle des
explodierenden Sterns produziert wurde", ergänzte Levans Kollege Paul
O'Brien von der Universität Leicester. (APA/red)