Wien - Der börsenotierte Linzer Unterhaltungselektronik- und Notebookhersteller Gericom kommt nicht aus den roten Zahlen. Das Unternehmen schloss das Halbjahr mit einem auf 13,5 Mio. Euro verdoppelten Verlust ab. Im Vorjahreszeitraum betrug der Fehlbetrag noch 6,5 Mio. Euro. Verschiedene Rückstellungen, unter anderem für den Bereich der Gewährleistungen im Ausmaß von 8,5 Mio. Euro, haben das Quartals- und Halbjahresergebnis negativ beeinflusst, teilte Gericom am Donnerstag ad hoc mit.

Das erste Branchen-Halbjahr der Unterhaltungselektronik sei ganz im Zeichen der Fußball-WM gestanden. Allgemein hätten Experten eine starke Nachfrage erwartet, insgesamt habe jedoch der Wettbewerbsdruck massiv zu genommen. "Die Folge waren - bei einer zunehmenden Zahl von Wettbewerbern - schrumpfende Margen und ausbleibende Gewinne", so das Unternehmen.

Restrukturierung fortgesetzt

In diesem Umfeld habe Gericom seine Restrukturierung weiter fortgesetzt. Mit 21,4 Mio. Euro seien die budgetierten Erlöse im zweiten Quartal leicht unterschritten worden. Der Erfolg der Restrukturierungsmaßnahmen lag im zweiten Quartal trotz geringerer Umsätze erfreulicherweise in einem reduzierten operativen Verlust von 0,7 Mio. Euro, so Gericom.

Aus Vorsichtsgründen seien jedoch verschiedene Rückstellungen gebildet worden. Diese Vorsorgemaßnahmen stünden im Zusammenhang mit der Optimierung des Kundenservice. Sämtliche Serviceagenden seien in Linz konzentriert und sollen die Unabhängigkeit von externen Dienstleistern sicherstellen.

Eigenkapitalquote reduziert

Bedingt durch die gebildeten Vorsorgen bei den Gewährleistungen habe sich im Berichtszeitraum auch die Eigenkapitalquote reduziert. Mit 30,4 Mio. Euro Eigenkapital weise Gericom bei einer Bilanzsumme von 67,2 Mio. Euro eine Eigenkapitalquote in Höhe von 45,2 Prozent aus, heißt es weiter. Gericom verfüge zum Stichtag über Guthaben in Höhe von 16,7 Mio. Euro und könne damit weiterhin auf Bankverbindlichkeiten verzichten.

Die an der Frankfurter Börse notierte Gericom-Aktie verlor heute bis gegen 16 Uhr 7,4 Prozent auf 1,38 Euro. Das ist der tiefste Stand in diesem Jahr. Gehandelt wurden bisher 12.200 Stück (Einzelzählung). (APA)