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London - Die gefährliche Schwangerschaftskrankheit Gestose wird möglicherweise durch ein Extrakt der Plazenta hervorgerufen. Britische WissenschafterInnen hatten bei einer in der Zeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie nach Genen gesucht, die die Plazenta zur Produktion von Substanzen anregen, die die Blutgefäße werdender Mütter angreifen. Dabei entdeckten die Forscher das Neurokinin B (NKB). Bei Schwangeren, die unter Gestose litten, lag der NKB-Spiegel mehr als 100 Mal höher als bei gesunden Frauen, die ein Kind erwarteten. Weibliche Ratten, denen die Substanz injiziert wurde, litten anschließend unter einem drastischen Anstieg des Blutdrucks. Die MedizinerInnen wollen nun in weiteren Studien überprüfen, ob hohe NKB-Spiegel tatsächlich mit einem stark erhöhten Gestose-Risiko einhergehen. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, könnten Medikamente entwickelt werden, die den Ausbruch der Krankheit verhindern. Zu den klassischen Symptomen der Gestose gehören Wassereinlagerungen in den Beinen und Händen (Ödeme), erhöhter Blutdruck und Eiweiß im Urin. Unbehandelt kann die Krankheit zum Tod von Mutter und Kind führen. Die Gestose ist für rund 50 Prozent aller Frühgeburten verantwortlich. (APA/AP)