Wien - Seine Piloten hat Red Bull mit David Coulthard und Mark Webber hat Red Bull Racing für das kommende Jahr bereits fixiert. Offen ist aber immer noch, mit welchen Motoren das Team 2007 an den Start geht. Es ist nach wie vor nicht auszuschließen, dass der von Adrian Newey gebaute RB3 tatsächlich mit Renault- statt wie bisher mit Ferrari-Motoren antreten wird.

Red Bull hat mit Ferrari einen Vertrag bis 2007. Seit längerem bemüht man sich aber darum, die Triebwerke an das Schwesternteam Scuderia Toro Rosso weitergeben und selbst zu Renault zu wechseln. Doch fix ist nix, wie Firmenchef Dietrich Mateschitz jetzt in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" bestätigte: "Es ist offen, ob wir zwei Autos mit Ferrari- und zwei mit Renault-Motoren haben werden oder vier mit Ferrari", sagte Mateschitz in der Samstag-Ausgabe.

Zeit beginnt zu drängen

Die Weitergabe der Motoren setze das Einverständnis des Partners Ferrari voraus. "Wenn der nun meint, ein italienischer Motor in einem italienischen Team mit einem italienischen Fahrer wäre eine gute Sache, dann wäre das auch in unserem Sinn", so Mateschitz.

Teamintern wäre der Tausch kein Problem, denn die Vereinbarung mit Toro-Rosso-Motorenlieferant Cosworth läuft am Jahresende aus. Die Entscheidung müsste nur bald fallen, denn das erste Newey-Auto soll spätestens im Dezember auf die Teststrecke. 2006 hatte Red Bull Racing trotz eines gegenüber dem Vorjahr verdoppeltem Budget kein wirklich konkurrenzfähiges Auto zu Wege gebracht. Und obwohl man ein aufwändiges Fahrer-Nachwuchsprogramm betreibt, sitzen 2007 ein 36-Jähriger (Coulthard) und ein 30-Jähriger (Webber) in den Autos.

Dem geschassten Christian Klien empfiehlt Mateschitz, das angebotene Red-Bull-Cockpit in der US-amerikanischen Champ-Car-Serie anzunehmen. "Christian kann drüben ein Hero werden. Und damit bleibt er auch hier im Gespräch und kann sich auch jederzeit wieder für die Formel 1 anbieten."

Personalspekulationen

Womöglich berührt die Red-Bull-Motorentscheidung indirekt auch Michael Schumachers Zukunft. In Istanbul wurde Nicolas Todt, Sohn von Ferrari-Teamchef Jean Todt und Manager von Istanbul-Sieger Felipe Massa, bei Verhandlungen mit Toro-Rosso-Miteigentümer Gerhard Berger gesichtet. Das Fachmagazin "Motorsport aktuell" vermutetet deshalb, dass Ferrari dem Motorentausch zustimmt, wenn dafür Massa bei Toro Rosso geparkt werden kann.

Dann wäre 2007 der Weg frei für ein hochbrisantes Duo Schumacher/Räikkönen. Ob Schumacher den deutlich jüngeren Räikkönen als letzte große Herausforderung oder eher als zu starke Konkurrenz ansieht, bleibt allerdings abzuwarten. (APA/red)