ÖGB will ohne Staatshilfe überleben. Clemens Schneider weist Bericht über Bitte um Finanzspritze zurück
Redaktion
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Wien - "Der ÖGB ist nicht insolvent. Alle anders lautenden Behauptungen sind unwahr." Clemens Schneider, der geschäftsführende Leitende Sekretär für Finanzen im ÖGB, hatte am Sonntag alle Hände voll zu tun, um die finanzielle Schieflage des Österreichischen Gewerkschaftsbundes gerade zu rücken. Anlass für die sonntägige Aktivität war ein profil-Bericht, wonach die ÖGB-Führung überlegt, von der Republik eine Finanzspritze in der Höhe von 500 Millionen Euro zu erbitten, falls der Erlös aus dem Bawag-Verkauf für die Schuldentilgung nicht ausreiche.
Keine Finanzspritze verlangt
Schneider wies den Bericht "schärfstens zurück". Weder sei der ÖGB insolvent, noch habe man von der Regierung eine Finanzspritze verlangt. Dass sich die ÖGB-Führung unter Präsident Rudolf Hundstorfer mit Insolvenzrechtsexperten berät und Vorkehrungen trifft für den Fall, dass der Bawag-Verkaufserlös die ÖGB-Schulden nicht decke, bestreitet der ÖGB allerdings nicht. Ein großes Problem sind die Pensionsverpflichtungen, für die laut "ÖGB-Projektgruppe 07" allein im Vorjahr 233,6 Mio. Euro an Rückstellungen gebildet werden mussten - davon allein 125,4 Mio. Euro für 1255 Pensionisten. 108,2 Mio. Euro betreffen 1397 aktive ÖGB-Mitarbeiter.
Bawag optimistisch
Optimistisch gibt sich inzwischen die Bawag: Das geheime Info-Memorandum der Investmentbank Morgan Stanley enthält einen Business-Plan, der heuer 27,7 Millionen Euro Nettogewinn vorsieht, 2007 bereits 96,4 und 223,6 Mio. im Jahr 2008. 2011 will die Bawag P.S.K. laut Österreich sogar 409,7 Millionen Euro Gewinn erwirtschaften. Investmentbanker taxieren den Wert der Bawag auf 2,4 Milliarden Euro. (APA, red, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.9.2006)
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