Berlin - Die ostdeutsche Wirtschaft hat nach einer Analyse des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) im Frühjahr deutlich zugelegt.

Das Bruttoinlandsprodukt sei im zweiten Quartal um 0,7 Prozent zum Vorquartal gewachsen, schrieb das IWH am Montag in seinem Konjunkturbarometer. Im gesamten deutschen Bundesgebiet war das BIP um 0,9 Prozent gewachsen. Für das dritte Quartal sagt das IWH nur noch eine Zunahme des BIP im Osten um 0,5 Prozent voraus. Ursache für die geringere Dynamik sei der schwächere Auftragseingang vor allem bei Investitions- und Konsumgütern.

Bauwirtschaft im Aufwind

Im zweiten Quartal sei der stärkste Wachstumsbeitrag in Ostdeutschland von der Bauwirtschaft gekommen, schrieb das IWH. "Sie hat die witterungsbedingten Produktionsausfälle in den ersten Monaten des Jahres zu einem großen Teil wettgemacht."

Das Verarbeitende Gewerbe - sonst die Konjunkturlokomotive im Osten - habe nach dem Wachstumsschub zu Jahresbeginn nur wenig zum BIP-Wachstum im Frühjahr beigesteuert. "Damit hat sich das seit Jahren beobachtete Wachstumsverhältnis zwischen Industrie und Baugewerbe fast umgekehrt, aber wegen der Sonderentwicklung am Bau wohl nur vorübergehend", schrieben die IWH-Forscher. (APA/Reuters)