Ergebnis innerhalb von 15 Minuten
"Durch den Spirometer können wir innerhalb von 15 Minuten feststellen, ob ein Sportler gedopt ist oder nicht", erklärt Nicole Prommer, Assistentin am Bayreuther Institut für Sportwissenschaft. Sie hat das Gerät zusammen mit Walter Schmidt, Sportmediziner und Professor an der Bayreuther Universität, entwickelt. Das Problem an Blutdoping sei, dass es sich bisher nur schwer nachweisen lasse.
Die Grundidee des Tests ist einfach: "Dem Sportler wird am Ohr ein Tropfen Blut entnommen, anschließend setzt er sich an ein Atemgerät, über das er zwei Minuten eine kleinere Menge Kohlenmonoxid einatmet. Dieses bindet sich an das Hämoglobin, die so genannten roten Blutkörperchen. Zum Schluss bekommt der Sportler nochmals einen Blut-Tropfen abgenommen", schildert Prommer den Test. Aus der Differenz des ersten und zweiten Blutwertes können die Sportwissenschafter nun die exakte Hämoglobinmenge im Blut berechnen. Denn genau diese ist beim Doping entscheidend.
Sportler versuchen ständig ihre Blutmenge zu erhöhen, um mehr Sauerstoff zu den Muskeln zu transportieren. Der Körper wird dadurch leistungsfähiger, gerade im Ausdauersport ein entscheidendes Kriterium. Mit Mitteln wie Erythropoietin, kurz EPO, oder der Entnahme des eigenen Blutes, aus welchem rote Blutkörperchen herausgefiltert und in konzentrierter Form an den Körper zurückgegeben werden, können Sportler höhere Leistungssteigerungen erreichen, als durch bloßes Training.
Jede Art von Blutdoping
Schwierig an Dopingtests war bisher immer, dass Sportler nicht auf die Veränderung des Hämoglobinwertes hin getestet worden seien, sondern auf Dopingprodukte. Eine zeitaufwändige und teure Methode. "Mit dem Spirometer lässt sich nun jede Art von Blutdoping nachweisen", erzählt Prommer.
Wichtig ist für die Tests, dass ein sauberer Ausgangswert zum Blutvergleich vorliegt. "Deshalb wäre es für die Zukunft wünschenswert, wenn sich Sportler schon ab dem Jugendalter kontrollieren ließen. Von uns bekämen die Sportler dann einen Blutpass ausgehändigt, in dem alle Werte aufgelistet sind. Den Pass könnten sie bei Wettkämpfen vorzeigen und damit klarmachen, dass sie mit fairen Mitteln antreten", erklärt Prommer die Idee des Blutpasses, der derzeit noch in Planung sei.