Die Fusionswelle rollt: Bayer übernimmt Schering, Linde schluckt BOC und Air Berlin kauft dba - doch nur jeder dritte Zusammenschluss führt zu einer Wertsteigerung
Redaktion
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Frankfurt - Jeder zweite Firmen-Zusammenschluss vernichtet Unternehmenswert, wie eine am Dienstag in Frankfurt vorgelegte Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst&Young ergab.
Lediglich bei der Hälfte der 189 analysierten Fusionen der vergangenen 14 Jahre habe sich der Börsenwert des Unternehmens überdurchschnittlich entwickelt. "Jede zweite Transaktion ist wertvernichtend - nur etwa jede dritte Transaktion führt zu einer erheblichen Wertsteigerung für das Unternehmen", fasste Ernst&Young-Experte Joachim Spill die Ergebnisse zusammen.
Mangelhafte Integration
Der Studie zufolge scheiterten die meisten Fusionen an der mangelhaften Integration und ein Großteil an schlechter Vorbereitung. Zu den Knackpunkten gehörten neben der Ermittlung eines realistischen Kauf- oder Verkaufspreises und einer soliden Finanzierung auch die Kommunikation und die Frage, wie die Beschäftigten im Unternehmen gehalten werden können.
Trotz aller Schwierigkeiten gehen drei Viertel der befragten Experten davon aus, dass es auch in den kommenden zwei Jahren in Deutschland zu zahlreichen Fusionen und Übernahmen kommen wird. "Vor allem in der Energie-, Stahl- und Pharma-Branche dreht sich das Fusionskarussel immer schneller", erklärte Spill. "Die Gewinne sprudeln derzeit - bei vielen Unternehmen ist die Kriegskasse gut gefüllt." Für einige sei daher die Gelegenheit günstig, die eigene Position durch Übernahmen auszubauen. Dabei hätten es kleinere Unternehmen zunehmend schwerer, sich gegen große, weltweit tätige Konzerne durchzusetzen. (APA/AFP)
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