Unsichere Zeiten bringen sicheres Geschäft für Sicherheitstechnologien. Biometrische Daten - Fingerprints, Gesichtserkennung und anderes - würden derzeit weltweit einen Boom erleben, sagt Siemens , die sich rechtzeitig dafür gerüstet hat: Gestern, Dienstag, wurde das bereits 2005 eingerichtete Siemens Biometric Center in Graz offiziell eröffnet. Das Kompetenzzentrum betreibt Grundlagenforschung entwickelt konkrete Produkte auf Basis biometrischer Verfahren, die von Siemens weltweit verkauft werden. "Impulsgeber der internationalen Biometrieentwicklung" seien die 25 in Graz beschäftigten Mitarbeiter, erklärte Siemens-Chefin Brigitte Ederer. Nebst Graz gibt es noch weitere Labors in Wien und Zagreb.

Fünf Bereiche

Für fünf Bereiche werden biometrische Anwendungen entwickelt: Öffentlicher Sektor und Finanzen, Gesundheitswesen, Reise und Transport, sowie Spiele und Freizeit. So gibt es eine "Homeland Security Suite", eine Software zur Erstellung und Nutzung biometrischer Reisedokumente im Rahmen von Grenzkontrollen, die unter anderem künftig von Kroatien eingesetzt werden. In der Schweiz führt Siemens ein Pilotprojekt für biometrische Reisepässe nach Art der österreichischen durch. Dabei wird das gespeicherte Passbild mit einem Echtbild an der Grenze überprüft.

Test

In Frankfurt testen derzeit rund 400 Lufthansa-Mitarbeiter Zugangskontrollen am Flughafen mittels Fingerabdruck. Dabei werden die Fingerprint-Daten von Passagier und Bordkarte verglichen, um sicherzustellen, dass auch die richtige Person in das Flugzeug gelangt. Ähnliche Systeme werden auch für Freizeitparks angeboten. (spu, DER STANDARD Printausgabe, 5. Septmber 2006))